ESG-Berichtswesen und belastbare Daten als Chance

11.09.2024

Autor

Holger Weber

Holger Weber

Chief Executive Officer

x.project AG

Blogbeitrag

ESG-Berichtswesen und belastbare Daten als Chance

Unternehmen dürfen stolz darauf sein, berichten zu dürfen, was sie in ihren Geschäftszielen für die Umwelt, das Miteinander und die ordentliche Führung ihrer Geschäfte tun und tun wollen. Damit sich die Spreu vom Weizen trennt, werden mit der Greenwashing-Direktive Nachweise verlangt, damit vollmundige Behauptungen auch auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden können.

Die Anforderungen an Systeme, die eine Erstellung eines Berichtes zur Nachhaltigkeit unterstützen, sind vielfältig und dynamisch. Hintergrund der allermeisten Berichte ist eine solide Datenbasis, von der im Bereich Immobilien allzu oft nur kleine Teile vorhanden sind. Qualitätsanforderungen an die Berichte werden inhaltlich weiter präzisiert, Beurteilungen der eigenen Errungenschaften und Maßnahmen sollen objektiviert werden. Dazu können Eingabehilfen, Beispieltexte, Kommentare und leicht zugängliche Leitlinien wertvolle Unterstützung bieten.

Systeme, meist als SaaS-Lösungen (Software as a Service) angeboten, müssen den wechselnden Anforderungen folgen und Leitplanken und Vorschläge zu Formulierungen und Einordnungen geben können, damit der Bericht inhaltlich treffend formuliert wird. Ein Benchmarking ist auf Seiten der Technik, des Environmental-Bereichs, genauso vorzuhalten, wie die Erfüllung von internen und externen Social-Kriterien mit Fakten zu hinterlegen sind. Dabei soll die Verweis-Technik zu qualitativ hochwertigen und juristisch überprüfbaren Daten im Zentrum stehen.

Eine Lösung, die bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten unterstützen kann, muss nicht nur die wichtigen Daten bereithalten, sie muss auch die Kooperation bei der Erstellung und der Beschaffung der Daten aktiv unterstützen. Ein Zugriffs- und Rechtesystem wie bei Transaktionsdatenräumen ist hier wesentlich. Darüber hinaus müssen Workflows möglich sein, die wie bei einem Ticketsystem Aufgaben verteilen und deren Abarbeitung leicht kontrollierbar machen.

Eine Kooperation umfasst im Bereich der Nachhaltigkeitsberichte nicht nur die Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen, sondern beinhaltet selbstverständlich auch die API-gestützte (Application Programmable Interface) Kommunikation zwischen Datensystemen, bei der zum Beispiel der GIF-Standard eine Möglichkeit des Austausches darstellt. Zentral ist hier die wieder die Datenqualität. Die Übermittlung einer Zahl ohne Bezug, zum Beispiel 10.000 m² Mietf­läche, ist wenig hilfreich. Die Übermittlung eines Dokumentes ohne verantwortlichen Verfasser ebenso wenig.

Die meisten Berichte zur Nachhaltigkeit sind regelmäßig wiederkehrend. Es ist daher eine Bedingung, dass der Vorjahresbericht wieder als Basis genommen werden kann. Wie schön wäre es aber, wenn dieser dann schon mit den aktualisierten Dokumenten und Daten vorausgefüllt wäre?

Automatismen sind der ultimative Gradmesser für die Systeme zum Berichtswesen im Bereich Nachhaltigkeit. Aktualisierungen und Vervollständigungen müssen kontrollierbar sein. Die Steuerung unterschiedlicher Dokumente und Untersuchungen der Real Estate Assets kann mit KI-Mitteln weitgehend rationalisiert werden. Enorme Einsparpotentiale tun sich in diesem Bereich auf.

Damit ist ein weiterer zentraler Punkt isoliert: Automatismen. Moderne Datenräume sind Maschinen auf dem Weg zur Künstlichen Intelligenz. Auf Basis von validen Daten können viele wiederkehrende Prozesse durch einfache Algorithmen per Computer ausgeführt werden. Hierzu zählen nicht nur die wiederkehrenden Berichte im Bereich ESG, sondern auch wesentliche Teile der Steuerung und des Controllings im Facility- und Property-Management. Weite Teile der Sorgfältigkeitsprüfungen werden aktualisierbar. Echtzeit-DDs mit automatisch adaptierten CapEx-Listen sind dann ein perfektes Hilfsmittel zur Bestimmung des idealen Verkaufszeitpunktes.

Spätestens mit den kommenden Automatismen wird das gewaltige Potential und der große Wert von Qualitätsdaten und einer konsolidierten Dokumentation deutlich, nicht nur im Bereich ESG, aber besonders dort.

So, wie Unternehmen stolz darauf sein sollten, darüber zu berichten, was sie positiv im ESG-Bereich unternommen haben, so sollten sie ebenso froh sein, dass sich mit den Berichtspflichten die Chance ergibt, die Dokumentation ihrer Immobilien zu vervollständigen und sie auf eine qualitativ solide Basis zu stellen, mit der sie sofort weitere große Benefits abräumen können. Einer davon ist sicherlich auch immer „ready to market“ zu sein.

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