Facility Management: Der unterschätzte Gamechanger für nachhaltige Immobilien und smarte Zukunft!

09.05.2025

Autor

Annelie Casper

Blogbeitrag

Facility Management: Der unterschätzte Gamechanger für nachhaltige Immobilien und smarte Zukunft!

Die Immobilienwirtschaft steht vor einem tiefgreifenden Wandel: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und regulatorische Vorgaben sind längst kein reines Image-Thema mehr – sie sind zentrale Erfolgsfaktoren für Immobilieninvestments und prägen die aktuelle Marktdynamik.

Doch dieser Wandel birgt Herausforderungen: Es gilt, die Anforderungen der Nachhaltigkeit sowie die Chancen der Digitalisierung mit dem Faktor Wirtschaftlichkeit zusammenzubringen. Aber wie lässt sich der Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, zwischen technologischem Fortschritt und praktischer Anwendbarkeit bestmöglich meistern?

Die Verantwortung liegt größtenteils bei den Investoren und Asset-Managern: Wer seine Immobilien nicht nachhaltig bewirtschaftet, verliert an Wert – wirtschaftlich und gesellschaftlich. ESG-Kriterien müssen nicht nur in die Anlagestrategien integriert, sondern auch messbar und ökonomisch tragfähig gemacht werden. Der entscheidende Hebel liegt dabei nicht nur in der Bauweise eines Gebäudes, sondern vor allem im täglichen Betrieb. Hier entscheidet sich, ob Energie effizient genutzt, Ressourcen geschont und CO₂-Emissionen gesenkt werden. Dabei spielt das Facility Management (FM) eine Schlüsselrolle.

Facility Management als Treiber für ESG-Transformation

Dass das FM vielerorts als nachgelagerte Dienstleistung gesehen wird – ein Fehler. Mit detailliertem Know-how für Prozessabläufe, Gebäudetechnik und Digitalisierung sorgt es für eine effiziente Nutzung und leistet einen großen Beitrag zur Kreislauffähigkeit und Ressourcenbereitstellung. Gleichzeitig fungiert das FM als Schnittstelle zu den Immobiliennutzern – und ohne deren Akzeptanz bleiben ESG-Strategien wirkungslos. Erst wenn Eigentümer, Nutzer und Facility Manager gemeinsam an einem Strang ziehen, entfalten ESG- Maßnahmen ihre volle Wirkung.

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Einklang

Die Umsetzung von ESG-Maßnahmen erfordert jedoch erhebliche Investitionen in Technik und Sanierung, deren Refinanzierung meist erst langfristig erfolgt. Auch hierbei kann das FM als entscheidender Hebel fungieren. Während notwendige Investitionen zunächst als hohe CAPEX- Kosten erscheinen, führen sie durch optimierte Betriebsstrategien zu nachhaltigen Einsparungen bei OPEX-Kosten und langfristigen Renditen.

Nachhaltige Transformation: Bestandsimmobilien im Fokus

Die vermeintlich größte Herausforderung beim Nachweis von ESG-Kriterien liegt oftmals darin, dass es aufgrund der Komplexität von Immobilien bisher keine One-size-fits-all-Lösung gibt. Der Gebäudebetrieb muss vielmehr vor dem Hintergrund von Assetklassen, Nutzungsprofil und Investmentstrategie in einem ganzheitlichen Ansatz individuell betrachtet werden. Seine erfolgreiche Umsetzung ist abhängig von einer maßgeschneiderten Betreiberstrategie durch das FM. Die größten Herausforderungen dabei: Messbarkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit der richtigen Daten. Eine Immobilie mit einer schlechten Gebäudesubstanz kann zwar baulich nicht immer auf höchste Nachhaltigkeitsansprüche modernisiert oder saniert werden, aber es ist möglich, sie nachhaltig zu betreiben. Zertifizierungssysteme für den Gebäudebetrieb rücken hierbei mehr und mehr in den Fokus. Sie können entscheidend dabei unterstützen, die Dokumentation im Zuge der CSRD-Berichterstattung zu bewältigen und bieten darüber hinaus die Basis für eine mittel- und langfristige nachhaltige Optimierung des Betriebs.

FM und PropTechs – ein starkes Team

Um die aktuellen Anforderungen effizient umzusetzen, braucht es smarte, technologiebasierte Lösungen. Hier kommen PropTechs ins Spiel, die mit ihren datengetriebenen Innovationen den Immobilienbetrieb revolutionieren. Digitale Tools wie CAFM- und GLT-Systeme, KI-gestützte Sensorik und Robotik ermöglichen eine tagesgenaue Steuerung des Energieverbrauchs, unterstützen beim Wasser- und Wertstoffmanagement und tragen damit maßgeblich zur Umweltbilanz bei. Sie zahlen auf soziale Standards und Governance-Anforderungen ein: Etwa durch gesundes Innenraumklima, hohe Aufenthaltsqualität und klare Sicherheitsstandards für alle, die sich im Gebäude aufhalten. Doch erst in Kombination mit dem FM entfalten diese Technologien ihr volles Potenzial. Es übernimmt die übergeordnete Steuerung und sorgt für eine sinnvolle Verzahnung aller digitalen Lösungen im Gebäudebetrieb.

Fazit

Die Immobilienbranche steht mitten in der Transformation. Facility Management ist nicht länger eine nachgelagerte Dienstleistung, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor für nachhaltige, rentable Immobilien. Wer FM aktiv und ganzheitlich in seine ESG-Strategie integriert, sichert regulatorische Konformität, optimiert Betriebskosten, steigert die Ressourceneffizienz und schafft langfristige wirtschaftliche wie gesellschaftliche Mehrwerte. Nachhaltigkeit ist keine Option, sondern der einzige Weg zu zukunftsfähigen Immobilien – mit FM als Gamechanger.

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