Infrastruktur - Eine attraktive Assetklasse mit einer vielversprechenden Zukunft
Autor
Max-Fabian Glöckner
Blogbeitrag
Infrastruktur - Eine attraktive Assetklasse mit einer vielversprechenden Zukunft
Die Assetklasse Infrastruktur hat bei institutionellen Investoren in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Die Gründe dafür liegen in den Charakteristiken der Assetklasse. Zum Beispiel bedingt der Grundversorgungscharakter vieler Infrastrukturanlagen eine geringe Nachfrageelastizität und führt zu einer niedrigen Abhängigkeit von Wirtschaftszyklen. Die Assetklasse weist zudem eine niedrige Korrelation zu traditionellen Anlageklassen oder weitgehend inflationsgeschützte Erträge auf und trägt zur Portfoliodiversifikation bei.
Der künftige Bedarf an Infrastruktur-Investitionen in die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur sowie der digitale und ökologischen Umbau der Wirtschaft erfordern erhebliches privates Kapital, das die Staaten allein nicht aufbringen können. Die Rolle privater Investitionen wird somit weiter wachsen.
Infrastruktur – Die vielseitige Assetklasse im Überblick
Infrastruktur umfasst eine Vielzahl von Sektoren, wie z.B. Energie (inkl. Erneuerbare Energien), Versorgung, Kommunikation, Transport und soziale Infrastruktur (siehe Abbildung 1).
Grundsätzlich dienen traditionelle Infrastrukturanlagen zur Grundversorgung mit Strom, Wärme und Wasser oder tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Wachstum bei. Einnahmen dieser Unternehmen sind oft durch Regulierung, Konzessionen oder langfristige Verträge unmittelbar an die Inflation geknüpft, was in Zeiten hoher Inflation zu steigenden Einnahmen bzw. Überrenditen führt. I.d.R. nicht regulierte Infrastruktureinrichtungen wie Häfen, Flughäfen oder Fernwärmenetze profitieren von hohen Markteintrittsbarrieren und monopolartigen Strukturen, die es ihnen erlauben, höhere Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Infrastrukturanlagen mit Grundversorgungscharakter weisen dabei eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen konjunkturelle Schwankungen auf.
Investments in nicht-gelistete Infrastruktur erfolgen oft durch eine Beteilung an Betreibergesellschaften, welche sich auf Infrastruktur-Kernbereiche spezialisiert haben (z.B. Stromübertragungsnetzbetreiber, Fernwärmeunternehmen) und dabei große, operative Portfolios betreuen. Die Betreibergesellschaften erweitern, verbessern und/ oder bauen i.d.R. Projekte und ergänzen hierdurch das eigene Portfolio. Hinzu kommt, dass sich etliche marktrelevante Infrastrukturprojekte (Assets) häufig nicht ohne die Betreibergesellschaft erwerben lassen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Fernwärmegesellschaften, welche z.B. die notwendigen Verträge, Genehmigungen sowie das benötigte Personal für den Betrieb umfassen.
Daneben können entsprechende Energieinfrastrukturprojekte auch selbst entwickelt, gebaut und danach im Portfolio gehalten oder verkauft werden (z.B. Windparks). Abbildung 1: Infrastruktursegmente (Beispielhafte und nicht abschließende Darstellung)
Wie sieht der langfristige Blick auf die Assetklasse aus?
Der zukünftige Investitionsbedarf in Infrastruktur ist riesig, insbesondere getrieben durch Megatrends, wie Dekarbonisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz („KI“).
KI erfordert in Datencentern eine höhere Prozessordichte und dadurch mehr Kühlung bzw. Energie. Datencenter zählen zu den größten Stromabnehmern weltweit. Hyperscaler wie Microsoft, Amazon, etc. haben Net Zero Ziele bis 2030, was die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien erhöht. Regionen, in denen Erneuerbare Energien schon jetzt stark vertreten sind und kühle Temperaturen vorherrschen, rücken daher in den Fokus von Datencenter-Investitionen (z.B. Nordics).
Infrastruktur ist nicht nur für die Grundversorgung wichtig, sondern auch ein erheblicher Standort- und Wettbewerbsvorteil für Industrieländer. Der globale Wettbewerb befeuert somit zusätzlich den weltweiten Investitionsbedarf in Infrastruktur und lässt diesen auch langfristig weiter ansteigen.
Zugangswege für Infrastrukturinvestitionen
Institutionelle Investoren können über verschiedene Wege in die Assetklasse Infrastruktur investieren wie z.B. über Direktinvestments, Single-Fonds oder Dachfonds. Direktinvestitionen erfordern jedoch den Aufbau eigener Kapazitäten und Ressourcen und spezialisiertes Know-how in einer sehr heterogenen Assetklasse. Auch indirekte Investitionen über Single-Fonds erfordern eine tiefgreifende Investmentexpertise und ein geeignetes Netzwerk, um aus einem sehr breiten Angebot die besten Anlagechancen und die für die jeweilige Strategie besten Fondsmanager zu identifizieren. Alternativ bieten sich Investmentlösungen von erfahrenen und gute vernetzten Dachfonds-Managern an, welche durch ihr Netzwerk, ihre Expertise und den breiten Marktzugang die besten Zielfonds und Co-Investments identifizieren können. Dachfonds können durch ihre multidimensionale Diversifikation zusätzlich zur Risikoreduktion beitragen. Denn wie schon John M. Templeton (Unternehmer/Fondsmanager) einst feststellte, der einzige Investor, der nicht diversifizieren sollte, ist derjenige, der immer 100% richtig liegt
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