Kapital im Immobilienbestand mit smarten Daten steuern

09.07.2025

Autor

Jens Thumm

Blogbeitrag

Kapital im Immobilienbestand mit smarten Daten steuern

Wie KI, Automatisierung und digitale Gebäudedaten die Priorisierung von Investitionen revolutionieren.
In einem ganzheitlichen Kapitalmanagement von Immobilienbeständen kann die ESG viel mehr als ein ethisches oder regulatorisches Thema mit Symbolcharakter darstellen. Das Regelwerk kann ein zentraler Faktor für optimale Kapitalentscheidungen und damit für die Wirtschaftlichkeit von Immobilienbeständen sein – sofern es strategisch genutzt wird. Folglich stellt sich weniger die Frage, wie die Regulierung und Berichtspflicht – trotz der neuerlichen EU Omnibus-Direktive – möglichst effizient umgesetzt werden können. Vielmehr besteht der Vorteil darin, aus der ESG-Ausrichtung die maximale Wertschöpfung abzuleiten, um die Immobilienbestände und das Business gewinnbringend zu steuern.

Für ganzheitliche Kapitalentscheidungen spielen Themen wie die Dekarbonisierung, Förderfähigkeiten oder CO2-Kosten eine wichtige Rolle. Dies gilt nicht erst seit den regulatorischen Auflagen der ESG. Im Grunde sind die Betriebs- und laufenden Instandhaltungskosten von Immobilien schon immer ein maßgeblicher Einflussfaktor für die Wertschöpfungskette und damit für die Wirtschaftlichkeit. Die ESG-Regulatorik hat dem lediglich einen einheitlichen Rahmen inklusive einer Berichterstattung gegeben. Daher ist es für Immobilienunternehmen von besonderer Bedeutung, die Kosten und Investitionen – etwa Sanierungen oder Technologien zur Dekarbonisierung – ihrer Bestände nicht nur an einzelnen Stellen oder für einzelne Assets zu kennen, sondern ganzheitlich innerhalb einer Kapitalstrategie zu steuern. Um eine solche Strategie verfolgen zu können, sind valide und zentral orchestrierte Datenbestände von elementarer Bedeutung. Doch an dieser Stelle haben nicht wenige Immobilienunternehmen Lücken.

Planungsplattform für ganzheitliche Kapitalstrategie anstatt Tabellen- Wirrwarr
Traditionell wurden Kapitalentscheidungen für Assets mit Hilfe von Tabellen kalkulationen getroffen. Während die Aussagekraft von Tabellen in früheren Zeiten noch ausreichend war, um das Kapital einigermaßen sicher einzusetzen, fordert eine ganzheitlich Strategie moderne, digitale Tools, in denen alle Informationen, wie Gebäude- und Finanzkennzahlen sowie Nachhaltigkeits- und Energiedaten, in einem Daten-Hub zusammenfließen.

Der Einsatz von Software-Plattformen versetzt Immobilienunternehmen in die Lage, große Mengen an Informationen an einem zentralen Ort vorzuhalten, um die Daten in eine kapitalwirtschaftlich sinnvolle und aussagekräftige Relation zu stellen. Moderne Software-Plattformen erstellen automatisch aussagekräftige Reports, die dem Asset-Manager, C-Level Management oder Investor alle nötigen Informationen liefern, um valide, begründete und gesicherte Entscheidungen zu treffen.

KI als kritischer Erfolgsfaktor für ganzheitliche Kapitalentscheidungen
In der Immobilienwirtschaft sind Wissen, Planung und Kapitalentscheidungen eng an die Daten jeder einzelnen Immobilie geknüpft. Wer also aktuelle und umfangreiche Daten über seine einzelnen Immobilien hat, kann folglich genaue Szenarien und Prognosen für individuelle Objekte und noch wichtiger, auch für den gesamten Bestand erstellen und damit effektive Kapitalentscheidungen treffen.

Doch wie lassen sich die Informationen der Immobilien von einer eindimensionalen Tabellenkalkulation auf ein neues, mehrdimensionales Level anheben, ohne in eine zeitaufwendige und kostspielige „Inventur“ zu investieren? Angekommen in der Ära der Künstlichen Intelligenz (KI), ist diese für das ganzheitliche Kapitalmanagement der Immobilienbestände von entscheidender Bedeutung. Denn die KI ist in der Lage, lückenhafte Datenbestände eines Portfolios weitgehend vollauto matisch anzureichern, damit diese für die Szenarienerstellung, die ESG-Berichterstattung und die Entscheidungs prozesse zur Verfügung stehen. Innerhalb kürzester Zeit erstellt die KI digitale Zwillinge mit aussagekräftigen Gebäudeinformationen.

Datengestützte Priorisierung von Kapitalmaßnahmen im realen Einsatz
Kaum ein Business ist heute in der Lage, wirtschaftliche Entscheidungen ohne umfangreiche Informationen gesichert zu treffen. Folglich ist die datengestützte Priorisierung von Kapitalmaßnahmen entscheidend für Erfolg, Wirtschaftlichkeit und den gewinnbringenden Einsatz von Kapital. Diese Erkenntnis hat sich beispielsweise auch das Immobilienunternehmen Midstad zunutze gemacht. Der Full-Service Immobiliendienstleister und -manager Midstad, der in 47 europäischen Städten knapp 600.000 Quadratmeter managt, hat sein Gebäudemanagement digitalisiert. Die zentrale Dokumentation aller Daten und die Echtzeitanalysen bilden die Grundlage für fundierte Entscheidungen. Midstad hat das digitale Gebäudemanagement fest in sein Ökosystem integriert. Damit sind das Objektreporting, die CapEx-Planung sowie die CSRD-relevanten Analysen auf Knopfdruck möglich.

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