KI und Robotik als Treiber im Healthcare-Bereich

18.02.2025

Autor

Mario Caroli

Mario Caroli

Vorstand und Gründer der AIF Capital Group

AIF Capital AG

Blogbeitrag

KI und Robotik als Treiber im Healthcare-Bereich

In den vergangenen Jahren haben sich Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik zu entscheidenden Faktoren für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens entwickelt. Die alternde Bevölkerung, steigende Gesundheitskosten und der Fachkräftemangel stellen das System vor immense Herausforderungen, die durch innovative Technologien gelöst werden könnten. Das Potenzial dieser Technologien ist unbestritten, dennoch bleibt die tatsächliche Implementierung in der Praxis oftmals hinter den Erwartungen zurück. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Entwicklungssprünge der kommenden Jahre eine signifikante Veränderung herbeiführen werden.

Wo stehen KI und Robotik heute?

Aktuell wird Künstliche Intelligenz in bestimmten Bereichen des Gesundheitswesens bereits effektiv eingesetzt, wie etwa in der Diagnostik und der Verwaltung von Sozialimmobilien. KI-gesteuerte Systeme, die Daten analysieren und vorausschauende Wartungen in Gesundheitseinrichtungen ermöglichen, tragen zur Optimierung des Facility Managements bei. Auch die Überwachung von Patienten und Bewohnern wird durch KI unterstützt: Tragbare Geräte und Sensoren überwachen Vitalparameter und können bei Notfällen automatisch Alarm auslösen.

Robotik kann ihr Potenzial bislang nicht voll ausschöpfen. Roboter können zwar soziale Interaktionen fördern und pflegerische Aufgaben übernehmen, jedoch sind die Kosten und die technologische Reife noch nicht ausgereift genug, um sie flächendeckend einzusetzen.

Herausforderungen der Technologieintegration

Technologie, Finanzen, Regulierung, Ethik – die Herausforderungen sind vielfältig. Besonders der Datenschutz ist wichtig. Denn die Rechtslage für KI und Robotik in unterschiedlichen Ländern macht eine internationale Skalierung schwierig.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Akzeptanz. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Pflegekräfte und Bewohner in den Einsatz der Technologien einbezogen werden. Um Ängste und Vorbehalte abzubauen, sind umfangreiche Schulungen erforderlich. Viele Akteure in der Branche betrachten Roboter zwar als hilfreiche Ergänzung, zeigen sich jedoch nach wie vor skeptisch.

Die Zukunft der Pflege

Die Diskussionen auf dem HealthCareDay 2024 machten deutlich, dass KI und Robotik in den kommenden Jahren eine zunehmend wichtige Rolle im Pflegebereich spielen werden. Die Integration von KI in die tägliche Praxis könnte es ermöglichen, administrative Aufgaben zu automatisieren und Pflegekräfte so zu entlasten. Diese „Zusammenarbeit“ zwischen Mensch und Maschine birgt enormes Potenzial, um die Effizienz in Pflegeeinrichtungen zu steigern und die Qualität der Pflege langfristig zu sichern.

Insbesondere im Ausbildungsbereich könnten KI-Systeme künftig eine entscheidende Rolle spielen. Der Einsatz von KI ermöglicht es Pflegekräften, in realistischen Szenarien zu trainieren, was zu einer optimierten Vorbereitung auf den Arbeitsalltag führt. Zudem kann die Überwachung und Fernbehandlung von Patienten, etwa durch die Nutzung von Virtual- oder Augmented-Reality-Brillen, den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern und dem Ärztemangel in ländlichen Gebieten entgegenwirken.

Robotik als Ergänzung

Robotik in der Pflege wird als unterstützende Technologie angesehen, die dazu dient, repetitive und körperlich anstrengende Aufgaben zu übernehmen. Dies führt zu einer Verringerung der Belastung des Pflegepersonals bei gleichzeitiger Verbesserung der Betreuungsqualität. Derzeit stehen bereits Roboterlösungen zur Verfügung, die beispielsweise die Bewegung schwerer Patienten oder die Unterstützung sozialer Interaktionen übernehmen können. Der umfassende Einsatz solcher Technologien steht jedoch noch am Anfang, und wir gehen davon aus, dass ihre Entwicklung in den kommenden Jahren an Fahrt aufnehmen wird.

Unvermeidbarer Wandel

Der demografische Wandel erfordert von der Branche eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten von KI und Robotik. In den nächsten zehn Jahren wird ein Großteil des aktuellen Pflegepersonals in Rente gehen. KI-gestützte Systeme könnten dabei helfen, den Bedarf an Pflegekräften zu decken, die Qualität der Pflege zu gewährleisten und den Personalmangel zu mindern.

Der Weg in die Zukunft

Es steht außer Frage, dass KI und Robotik die Art und Weise, wie Pflegeeinrichtungen betrieben werden, grundlegend verändern werden. Die Technologie bietet bereits heute Lösungen, die dazu beitragen können, den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Um diese Potenziale jedoch voll ausschöpfen zu können, sind Investitionen, eine klare regulatorische Strategie sowie die Bereitschaft zur Annahme und Integration neuer Technologien erforderlich.

Jetzt ist die Zeit, in den Wandel zu investieren. Der HealthCare-Bereich steht vor einer Transformation, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Qualität langfristig sichern könnte. Mensch und Maschine müssen zusammenarbeiten, um die Pflege zukunftssicher zu gestalten.

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