Aktives, modulares Immobilienmanagement - das Beste aus beiden Welten

25.12.2023

Autor

Dominik D.M. Barton

Dominik D.M. Barton

Geschäftsführender Gesellschafter (CEO)

Barton Group

Blogbeitrag

Aktives, modulares Immobilienmanagement - das Beste aus beiden Welten

Immobilienrenditen lassen sich derzeit nur mit einem aktiven Management erwirtschaften. Mehr und mehr Bestandshalter greifen dafür auf die Kombination aus digitalem Daten- und Prozessmanagement, praktischem Immobilien-Knowhow und Fachkräften vor Ort zurück.

Digitale und reale Immobilienkompetenz kombinieren

„Digitalisierung“ ist sicher eines der in der Immobilienbranche am häufigsten verwendeten Begrifflichkeiten, wenn es um zukunftsträchtige Innovationen geht. Wer „digitalisiertes Gebäudemanagement“ googelt, stößt vor allem auf Facility-Management-Themen. Wer auf die weitläufige Proptech-Szene schaut, findet vor allem Insellösungen.

Dabei geht es in der Regel um die Software, die gekauft, implementiert, verstanden und gepflegt werden muss. Experten schätzen, dass ca. 80 Prozent der in mittelständischen Unternehmen begonnenen Digitalisierungsprojekte scheitern. Es fehlt an Knowhow, Manpower und strategischer Stringenz. Monofunktionale Lösungen lassen sich zudem oft nicht in die vorhandene Systemlandschaft integrieren.

Selbstverständlich führt an der Digitalisierung von Prozessen und Datenverarbeitung kein Weg vorbei. Die Immobilienwirtschaft muss sich zwangsläufig zu einem Datentanker entwickeln, braucht aber weiterhin Hands-on-Kompetenz, langjährige Erfahrung und qualifizierte Fachkräfte vor Ort. Beides zu verbinden ist deshalb die beste Lösung. Aktives, integratives Management wird aktuell und auf absehbare Zeit der Ertragsgarant sein.

Schnittstellen reduzieren

Da die Immobilienwerte aktuell zurückgehen und aller Voraussicht nach kurzfristig nicht wieder signifikant steigen werden, kann Rendite nur noch durch professionelle Bewirtschaftung erzielt werden. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Immobilie kein Bestandteil des „Umlaufvermögens“ in der Bilanz ist. Diese Erkenntnis verbreitet sich schnell: Immer mehr Family Offices suchen nach umfangreich aufgestellten, auch modular nutzbaren Asset-Management-Plattformen. Institutionelle Investoren verfahren mit ihren direkt gehaltenen Beständen ebenso. Voraussetzung: Hinter den Angeboten im digitalen Schaufenster müssen immobilienwirtschaftliche Kompetenz und Ressourcen für eine rasche, zuverlässige Umsetzung stehen. Von Vorteil ist immer eine hohe Leistungstiefe bis hin zum technischen Facility Management. Denn so vermeidet der Plattform-Kunde Schnittstellen, der Aufwand sinkt, die Abarbeitungsgeschwindigkeit steigt.

Eine hohe Wertschöpfungstiefe ermöglicht zudem, Leistungen auch modular anzubieten. Investoren können sich „a la carte“ aussuchen, was sie im Einzelfall benötigen. Die von ihnen am häufigsten gewählten Bausteine sind Asset- und Property Management, Technisches Facility Management sowie Wohnungsmodernisierungen und Vermietungen. Aber auch die Bereiche Accounting und Financial Reporting sind stark nachgefragt. Das Management „hinter der Plattform“ muss die gebuchten Leistungsbausteine verbinden und effizient erfüllen. Das ist ihm natürlich nur dann möglich, wenn es in der Lage ist, die gesamte immobiliäre Wertschöpfungskette umzusetzen. Digitale Insellösungen mit einem oder zwei Bausteinen greifen schlicht zu kurz.

Digitale Mehrwerte

Digitalisierung lebt von Standardisierung und von Skalierung. Je mehr Einheiten auf einer Plattform verwaltet werden, umso mehr Accounting-Buchungen, Mietvertragsabschlüsse und umso größere Bauvolumina fallen an. Mithilfe automatisierter Standardprozesse sind solche Aufgaben wesentlich schneller und effizienter zu bewältigen. Auch das Onboarding neuer Einheiten ist dank digitaler Standardverfahren rasch und einfach umzusetzen.

Bestandshalter könnten versuchen, solche digitalisierten Prozesse auch für sich allein zu implementieren. Echte Effizienzgewinne entstehen aber erst in der Skalierung. Jeder Plattform-Nutzer profitiert von der „großen Zahl“, beispielsweise auch bei der Nutzung von Preisvorteilen beim Einkauf für Wohnungsmodernisierungen oder Service-Leistungen.

Auch die Lösung von Aufgaben „vor Ort“ profitiert von digitalisierten Prozessen. Zum Beispiel die Vermietung: Der Objektbetreuer erfasst die Ausstattungsmerkmale in einer speziellen App und überträgt die Daten ins ERP-System. Das Property Management validiert die Daten, die Vermietungsattribute werden in einer speziellen Vermietungs-App parametrisiert, dann erfolgt die automatische Inserierung in diversen Vermietungsportalen. Schadensmeldungen lösen einen vergleichbaren Prozess aus.

Der modulare Aufbau eines solchen Leistungsangebots ermöglicht dessen ständige Ergänzung: So können ESG und Nachhaltigkeit als weitere Bausteine gebucht werden. Von der Analyse bis zur Umsetzung muss auch in diesem Feld kein Anwender der Plattform mehr das Rad allein für sich neu erfinden und kann sich auf seine Kernkompetenzen fokussieren. Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen Bestandshalter stehen, sicher nicht die schlechteste Alternative.

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