Der Imagewandel ist machbar

12.06.2024

Autor

Meike Bucher

Meike Bucher

Head of HR

Gorgeous Smiling Hotels

Blogbeitrag

„Der Imagewandel ist machbar“

Viele Unternehmen des Gastgewerbes sehen sich gezwungen, Strategien zu entwickeln, um dem anhaltenden Fachkräftemangel zu begegnen. Durch eine umfassende Optimierung des Rekrutierungsprozesses und kontinuierliche Verbesserungen kann dem erfolgreich entgegengewirkt werden, was zu einer geringeren Fluktuationsrate als in der Branche üblich führt.

Der seit Jahren bestehende Fachkräftemangel in der Hotellerie erfordert ein Umdenken im Recruiting. Die traditionelle Praxis, Fachkräfte ausschließlich über Anzeigen zu rekrutieren, ist nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr sollten Hotelbetriebe auf kreative Rekrutierungsstrategien setzen, die auf Kommunikation und den Aufbau langfristiger Netzwerke setzen.

Kooperationen mit Headhuntern und eine eigens dafür geschaffene interne Stelle spielen dabei eine wichtige Rolle. Nach dem Erstkontakt wird großer Wert auf eine schnelle und persönliche Kommunikation gelegt, um den Bewerbungsprozess transparent und engagiert zu gestalten.

Auch die Bewerbungsgespräche selbst haben sich verändert. An die Stelle der traditionellen, formalen Fragerunden tritt ein umfassenderer, persönlicherer Ansatz, der sowohl die fachlichen als auch die menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Bewerber berücksichtigt. Ziel ist es, eine gemeinsame Basis für eine langfristige Zusammenarbeit zu schaffen. Die Personalabteilung sollte das Unternehmen mit all seinen Stärken und Schwächen transparent darstellen, um die richtigen Kandidaten zu gewinnen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den „weichen Faktoren“. Eine angemessene und faire Entlohnung sollte in Zukunft für alle Unternehmen der Branche selbstverständlich sein. Um die tiefer liegenden Probleme der Branche anzugehen, müssen aber auch die Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur verändert und gegebenenfalls verbessert werden. Die Bedeutung eines Arbeitsumfelds, das echte Kommunikation, Teamgeist und eine gute Work-Life-Balance fördert, ist ebenfalls hervorzuheben. Diese Aspekte sind nicht nur entscheidend, um Mitarbeiter zu gewinnen, sondern auch, um sie langfristig an das Unternehmen zu binden.

Auch die Integration von Quereinsteigern wird als Möglichkeit gesehen, die einzelnen Abteilungen mit frischen Perspektiven und neuem Fachwissen zu bereichern. Dies sollte jedoch einhergehen mit einer Überarbeitung der Ausbildungspläne und einer stärkeren Berücksichtigung moderner beruflicher Anforderungen wie digitale Kompetenzen und E-Commerce, die in den traditionellen Lehrplänen oft noch zu kurz kommen.

Um die Mitarbeiterbindung zu fördern, könnten Hotels verschiedene Initiativen ins Leben rufen, die die persönliche und berufliche Weiterentwicklung unterstützen und Angebote zur Verbesserung der Work-Life-Balance wie flexible Arbeitszeitmodelle und Jobsharing machen. In den letzten Jahren hat sich zudem gezeigt, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit sind, finanzielle Einbußen zugunsten von mehr Freizeit in Kauf zu nehmen. Hotelketten, aber auch Individualhotels sollten diesem Wunsch im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit entsprechenden Angeboten entsprechen.

Insgesamt empfiehlt sich für jeden Hotelbetrieb ein ganzheitlicher Ansatz, um die Hotellerie als attraktiven und zukunftsfähigen Arbeitsplatz zu positionieren. Es geht darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeitenden gesehen, verstanden und wertgeschätzt fühlen. Dies ist der Schlüssel, um nicht nur die aktuellen Herausforderungen zu meistern, sondern auch langfristig als bevorzugter Arbeitgeber zu gelten.

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