Hotelmarkt in Spanien und Italien bietet Chancen

Der Tourismus ist eine Säule der Wirtschaft: 2023 setzte der Sektor nach Angaben der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen mehr als drei Billionen US-Dollar um und hatte einen Anteil von drei Prozent der Weltwirtschaftsleistung. Insbesondere beliebte Urlaubsregionen wie Spanien und Italien bieten Chancen für Immobilieninvestoren bei genauer Marktselektion. Italien verzeichnete 2022 253 Millionen touristische Übernachtungen, 49 % mehr als im Vorjahr und 90 % von 2019. Dies macht Italien zum drittmeistbesuchten Land in Europa. In Spanien erholte sich der Tourismus nach der Covid-19-Krise und überflügelte 2023 die Zahlen von 2019. Beide Hotelmärkte bergen Opportunitäten für Investoren, aber auch Herausforderungen. Mit einer hohen Anzahl an privaten Betreibern und Eigentümern sind die Märkte stark fragmentiert. Zudem gibt es eine Knappheit an professionell verwalteten Hotels, was wegen der hohen Touristen-Nachfrage eine Chance für Investoren darstellt. Der Grad an privaten Betreibern führt außerdem zu einem Instandhaltungsstau bei Eigentümern, die die Instandhaltungen selbst nicht leisten können. Investoren können hier durch professionelles Management helfen.

Auf die Schlüsselregionen kommt es an

Im Rahmen einer von Christie & Co durchgeführten Studie wurden die wichtigsten Tourismus-Regionen der beiden Länder beleuchtet. In Italien zählen der Gardasee, Sardinien, Sizilien, Trentino-Südtirol sowie Venedig dazu.

Der Gardasee verzeichnet bei Touristen eine hohe Nachfrage, insbesondere im Luxussegment. Die Region profitiert von einer entwickelten Infrastruktur und einer ausgewogenen Mischung aus nationalen und internationalen Gästen. Die Kapazitäten sind jedoch begrenzt, und neue Projekte stoßen oft auf regulatorische Hürden.

Sardinien zieht vor allem in den Sommermonaten zahlreiche Touristen an. Allerdings stellt die hohe Saisonalität eine Herausforderung dar. Investoren können von der geringen Präsenz internationaler Hotelmarken profitieren und durch den Aufbau professionell geführter Anlagen mit neuem Angebot in die Lücke stoßen.

Sizilien bietet mit seinem kontinuierlichen Wachstum im Tourismus und neuen Hotelprojekten vielversprechende Investitionsmöglichkeiten. Die Marktdurchdringung durch professionelle Hotelmarken ist ebenfalls gering, was Raum für Investitionen lässt.

Trentino-Südtirol profitiert von einer ganzjährigen Nachfrage. Die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, von Wintersport bis hin zu sommerlichen Outdoor-Aktivitäten, sorgen für stabile Erträge.

Venedig zieht jährlich Millionen von Touristen an und hatte 2022 etwa 13,5 Millionen Besucher. Die hohe Nachfrage bietet Spielraum für Investitionen, trifft aber auf strenge Regulierungen, die Übertourismus verhindern sollen. Investoren müssen die Auflagen für Hotelprojekte berücksichtigen.

Vamos a la playa

In Spanien sind die in der Christie-Studie ausgemachten Schlüsselregionen die Balearen, die Kanarischen Inseln und die Costa del Sol. Die Balearen, insbesondere Mallorca und Ibiza, sind bekannte Touristenziele mit hoher Nachfrage, besonders im Luxussegment. Die starke Präsenz internationaler Hotelketten und die ganzjährige Nachfrage bieten Investoren stabile Erträge. Gleichzeitig gibt es Einschränkungen bei der Neuentwicklung von Hotelprojekten, die den Markt potenziell begrenzen.

Die Kanarischen Inseln mit Zielen wie Teneriffa und Gran Canaria bieten aufgrund des milden Klimas und der ganzjährigen Tourismusströme stabile Erträge. Dort gibt es aber eine hohe Marktdurchdringung internationaler Marken, was zu mehr Wettbewerb führt.

Die Costa del Sol hat sich zu einem Hotspot für Luxustourismus entwickelt. Die Saisonalität ist moderat, und es besteht eine hohe Nachfrage nach hochwertigen Hotelzimmern. Die Region profitiert von ihrer guten Anbindung und Infrastruktur.

Fazit: Die Hotelmärkte in Spanien und Italien sind von deutlichen regionalen Unterschieden geprägt. Bei entsprechendem Marktzugang und Know-how der lokalen Märkte können Investoren aber von positiven Marktentwicklungen aufgrund des zunehmenden Tourismus profitieren.

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