Nahrungsmittelproduktion durch Vertical Farming

06.04.2023

Studie

FERI Cognitive Finance Institute

Studie

Strategisches Forschungszentrum und Think Tank der FERI Gruppe 

FERI Cognitive Finance Institute

 

Blogbeitrag

„Vertical Farming“: Technologie zur innovativen Nahrungsmittelproduktion

Der Ukraine-Krieg hat schlaglichtartig eine Schwachstelle des globalen Ernährungssystems offengelegt: Die hohe Abhängigkeit von großen landwirtschaftlichen Produktions- und Exportländern sowie deren laufender Lieferfähigkeit. Um eine wachsende Weltbevölkerung bei verschärften Klimabedingungen und geopolitischen Unwägbarkeiten auch in Zukunft ernähren zu können, muss verstärkt in Technologien investiert werden, die eine ressourcenschonende Nahrungsmittelproduktion ermöglichen. So werden z.B. neuartige Ansätze wie Vertical Farming dabei künftig eine wichtige Rolle spielen.

Innovative Verfahren zur Nahrungsproduktion

Vertical Farming ist eine spezielle Form der urbanen Landwirtschaft, die in Innenräumen unter kontrollierten Umweltbedingungen ganzjährig eine hochgradig automatisierte Produktion essentieller Nahrungsmittel ermöglicht. Unternehmen und Start-ups arbeiten zusammen, um Konsumenten ein breites Produktportfolio anzubieten. In Vertical Farming-Systemen sind, neben Nutz- und Nahrungspflanzen, unter anderem auch Pilze oder tierische Proteinquellen wie etwa Shrimps integrierbar. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Robotik wird die Aufzucht optimiert, wobei Licht, Wärme, Wasser und Nährstoffquellen laufend bedarfsgenau zugeführt werden. Vertical Farming bietet eine Vielzahl ökologischer Vorteile und ermöglicht zudem eine ressourcenschonende Nahrungsmittelproduktion nahe am Endverbraucher. Besonders attraktiv ist Vertical Farming für Gebiete mit schnellem Bevölkerungswachstum, geringen Anbauflächen, hoher Kaufkraft und starker Urbanisierung, wie derzeit etwa Singapur.

Attraktives Zukunftspotential kontrollierter Nahrungsmittelproduktion

Entscheidend für die Zukunft Vertical Farm-basierter Nahrungsproduktion ist die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Produktionskosten im Vergleich zur traditionellen Landwirtschaft. Steigende Energie- und Transportkosten, wachsende Klimarisiken sowie zunehmende Knappheit verfügbarer Agrarflächen sind Faktoren, die Vertical Farming-Konzepte zunehmend attraktiv machten. Vollautomatisch gesteuerte Indoor-Farmen werden den klassischen Ackerbau zwar nicht ersetzen können, aber eine sinnvolle und zukunftsträchtige Ergänzung darstellen. Prognosen zufolge kann sich die Vertical Farming-Industrie in den kommenden Jahren sehr dynamisch entwickeln: Zu erwarten ist eine Verfünffachung des Marktvolumens von 4,16 Mrd. USD im Jahr 2022 auf 20,91 Mrd. USD im Jahr 2029. Dabei wird für Vertical Farms künftig der Aufbau kritischer Betriebsgrößen entscheidend sein. Ausgehend von kleinen Unternehmen und Start-ups sind deshalb auch verstärkt Konsolidierungen am Markt zu erwarten. Diese spezielle Dynamik und das enorme Zukunftspotential – auch im Rahmen des übergeordneten Megatrends „Alternative Food“ – werden künftig im Bereich Immobilieninvestments eine deutlich zunehmende Rolle spielen und vielleicht innerhalb der Immobilieninvestments als eigene Sub-Assetklasse neue Chancen eröffnen.

Die Inhalte in diesem Artikel basieren auf der Publikation: „Vertical Farming – Technologische Innovation zur Umgestaltung des globalen Ernährungssystems“, erschienen 01/2023 im FERI Cognitive Finance Institute, dem strategischen Forschungszentrum und Think Tank der FERI Gruppe.

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