Mit Projektentwickler-Know-how den Bestand in die Zukunft führen

08.11.2023

Autor

Henrik Scholz

Henrik Scholz

Leitung Bereich Investment
Mitglied der Geschäftsleitung

Landmarken AG

Blogbeitrag

Mit Projektentwickler-Know-how den Bestand in die Zukunft führen

Hohe Energiekosten, schlechte CO2-Bilanz und kaum Flächen zum Wohlfühlen: Der in die Jahre gekommene Gebäudebestand ist das Sorgenkind der Energiewende und eine große Herausforderung für seine Halter. Denn Ineffizienz und ein schlechtes Image wirken sich auch auf die Vermietungssituation und damit auf den Cashflow aus.

Als Akteure auf dem Immobilienmarkt ist es unsere Aufgabe, diesen Bestand wieder fit für die Zukunft zu machen. Ältere Bestände in inspirierende Landmarken zu verwandeln und neu zu positionieren bedeutet, sie langfristig wertstabil zu machen. Das fordert gerade mit Blick auf den gewerblichen Immobilienbestand auch der Kapitalmarkt. Und es gilt gerade jetzt umso mehr, wo die Entwicklung von Neubauprojekten durch herausfordernde Marktbedingungen immer schwieriger wird und die den Klimaschutz betreffende Regulierung des Bestandes zunehmen wird.

Meine Überzeugung ist: Im Bestand liegt die Zukunft! Hier ist enormes Projektentwickler-Know-how gefragt, denn diese Aufgabe umfasst mehr als „nur“ die energetische Sanierung. Sie muss ganzheitlich angegangen werden: Die deutliche Reduzierung der Ressourcenverbräuche muss einhergehen mit einer Steigerung der Nutzerzufriedenheit. Das Wohlbefinden der Nutzerinnen und Nutzer und ihre Identifikation mit dem Gebäude sind unabdingbar für den Erfolg und deshalb genauso wichtig wie der Beitrag zur Dekarbonisierung, Energiekostensenkung und zum Klimaschutz.

Für Projektentwickler wie Investoren besteht eine riesige Chance darin, den Immobilienbestand im Sinne der ESG-Kriterien und der EU-Taxonomie zukunftsfähig zu transformieren. Um ein Bestandsobjekt erfolgreich am Markt zu positionieren, sind zwei Wege gleichzeitig zu gehen: der eine sind bauliche Maßnahmen im Gebäude, der andere ist ein serviceorientiertes Management für die Nutzer. Denn die Gebäude sind immer nur das eine. Das andere sind die Menschen, die es erleben, und diejenigen, die es erlebbar machen.

Die Eingriffe ins Gebäude sind bei jeder Immobilie individuell und reichen von minimal- bis maximalinvasiv, um ein modernes Energiedesign und eine attraktive Flächenveränderung zu erreichen. Gut, wenn man dabei auf ein standardisiertes Portfolio aus Produkten, Partnern und Services zurückgreifen kann, um die bestmögliche individuelle Lösung für das jeweilige Objekt zu finden.

Die erfolgreiche nachhaltige Bestandsentwicklung in Bezug auf die ESG-Kriterien und die EU-Taxonomie basiert aus meiner Sicht auf drei Säulen: Klimaschutz, Konnektivität und Kultur.

Klimaschutz: Bei jedem Gebäude gilt es, die Ist-Situation der Bauphysik und der bestehenden Anlagentechnik zu erfassen. Auf Basis der gewonnenen Daten lässt sich mit Simulationsmodellen – auch gestützt durch KI – ein individuell auf das Gebäude abgestimmtes Energiedesign erstellen und ein Katalog sinnvoller Maßnahmen für die energetische Sanierung ableiten. Die Mieter sind ins neue Energiekonzept zu involvieren und im richtigen Umgang damit zu schulen, um es optimal zum Einsatz bringen zu können.

Konnektivität: Auch ein Altbau kann zum Smart Building werden. In der Überwachung der Außenhülle, der Einzelraumregelung, dem Energiemonitoring oder der smarten Steuerung aller Geräte im Gesamtsystem steckt ein enormes Potenzial. Die Umsetzung kann während des laufenden Gebäudebetriebs erfolgen. Ich rede von einer 360-Grad-Digitalisierung, die sowohl die Integration digitaler Technologien als auch die von Prozessen beinhaltet.

Kultur: Auch graue Bürowelten der 1960er-, 1970er und 1980er-Jahre lassen sich in attraktive Umgebungen transformieren, in denen Menschen mit Freude arbeiten. Mit neuen Raumkonzepten, die den Austausch und die Gemeinschaft fördern, sowie guten und gesunden Materialien gilt es, ein neues Wohlfühlklima zu schaffen und das Büro zum beliebten Treffpunkt zu machen, der attraktiver ist als das Homeoffice. Wer die Mieter aktiv in die Gebäudeentwicklung einbindet und durch ein Community Management intensiv betreut – enger Kontakt und ein umfassendes Service-Angebot, auch per App, sind hier wichtig – bindet sie ans Haus und lässt sie Teil einer inspirierenden Arbeitswelt werden.

Um auch nach Fertigstellung der Maßnahmen die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollten Eigentümer und Mieter einen Fahrplan erhalten, wie dauerhaft mit dem Gebäude umzugehen ist. Im Ergebnis steht dann eine Immobilie mit messbarer Wertsteigerung, die auf Jahre hinaus die Erfordernisse des CRREM-Pfads erfüllt und damit gut gerüstet ist für die Zukunft – für Investoren und Anleger also ein sicheres, zukunftsfähiges Investment, das den regulatorischen Anforderungen genügt und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Transformation des Gebäudebestands leistet.

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