Hotelinvestmentmarkt: Perspektiven für 2024
Autor
Martin Schaffer
Blogbeitrag
Erholung des Hotelinvestmentmarktes: Perspektiven für 2024
Die Hotel- und Tourismusbranche befindet sich in Deutschland und Österreich auf einem soliden Erholungspfad, gekennzeichnet durch eine steigende Gästenachfrage, welche die Auslastung positiv beeinflusst. Trotz des positiven Trends liegt der Hotelinvestmentmarkt noch hinter den Aktivitäten und Transaktionsvolumina der Vorkrisenzeit. Die bestehende Diskrepanz zwischen den tatsächlich erzielbaren Renditen und den gestiegenen Renditeerwartungen spiegelt die Hauptursache für die anhaltende Uneinigkeit bei der Preisfindung sowie die generelle Investitionszurückhaltung insbesondere institutioneller Investoren wider.
Hotelmarkt: Herausforderungen und Chancen
Die Umsatzentwicklung in der Hotellerie zeigt eine positive Tendenz, jedoch besteht weiterhin Optimierungspotential. Die touristische Nachfrage sowie die operative Hotel Performance haben das Vorkrisenniveau noch nicht vollständig erreicht trotz Aufwärtstrends. Insbesondere in der Ferienhotellerie wird die Zielerreichung der Prognosen, basierend auf den Erfahrungswerten aus 2022, als herausfordernd bewertet. Nachholeffekte der vergangenen Jahre nehmen kontinuierlich ab und die anhaltende Inflation sowie fordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen bremsen das Wachstum bei Gästebuchungen.
Erholung der Investmentmärkte: Eine Frage der Zeit
Die vollständige Erholung des Hotelinvestmentmarktes wird nicht vor Mitte 2024 erwartet. Erst mit einer Stabilisierung des generellen Investment- und Finanzierungsumfeldes sowie einer erhöhten Einigkeit in der Preisfindung, verkäufer- und ankäuferseitig, wird eine Erholung prognostiziert. Vor allem institutionelle Anleger haben ihren Investitionsappetit für Hotelimmobilien derzeit ausgesetzt. Einige Investoren weisen eine Überallokation an Immobilien auf, was einen kurzfristigen Abbau dieser Positionen erschwert, da Immobilien als illiquides und langfristiges Investment betrachtet werden.
Potentielle Käufer sind derzeit primär kapitalkräftige Investoren aus dem Private Equity Bereich wie etwa High Net Worth Individuals (HNWI), Family Offices, Owner/Operator-Konstellationen oder All-Equity-Käufer. Transaktionen sind insbesondere dann realisierbar, wenn kein bis wenig Fremdkapital erforderlich ist und zum Großteil bzw. vollständig mit Eigenkapital finanziert werden kann. Der Wertzuwachs durch Inflation sollte als integraler Bestandteil der Rendite betrachtet werden.
Fokus auf Budget und Midscale Hotels sowie Serviced Apartments
Während das klassische Core-Produkt derzeit wenig Interesse findet, sind Budget und Midscale Hotels sowie Serviced Apartments stark nachgefragt. Diese Segmente bieten die Möglichkeit, ausreichende Pachtzahlungen zu generieren, unter Berücksichtigung der gegebenen Marktumstände. Hotel Developments haben sich stark verlangsamt, wobei Umnutzungen oder Sanierungen im Vordergrund stehen, während Neubauprojekte weiterhin auf wirtschaftliche Herausforderungen stoßen. Weiterhin wird ein hoher theoretischer Appetit auf Resort Produkte wahrgenommen, welcher aber nur teilweise statistisch erfassbar ist.
Die Frage einer möglichen Immobilienabwertung bleibt weiterhin ungeklärt, doch besteht Zuversicht, dass aktuelle Käufer den vollen Aufschwung in den kommenden Jahren realisieren können. Es wird erwartet, dass die Inflation die Preise weiter antreiben werden und das derzeit zurückgehaltene Kapital in den nächsten Jahren vermehrt investiert wird.
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