Strategie zur erfolgreichen Transformation von Bestandsimmobilien

28.06.2024

Autor

Christine Damke

Christine Damke

Partner, BeyondBuild GmbH

Rethink Real Estate

Blogbeitrag

Strategie zur erfolgreichen Transformation von Bestandsimmobilien

Besitzer und Manager von Bestandsimmobilien steht aktuell vor großen Herausforderungen: NachhaltigkeitsRegulatorik treibt negative Wertentwicklung Energie-ineffizienter Immobilien, Banken verfolgen ehrgeizige Green-AssetRatios, für Mieter werden Flächen mit hohem CO2 -Footprint zunehmend unattraktiver.

Dies erzeugt starke Marktverschiebungen und erhöht den Handlungsdruck für Eigentümer zur „grünen“ Transformation ihres Portfolios. Gleichzeitig versagen klassische statische Strategien: der Komplexitätsgrad ist hoch, der Transitions zeitraum mit ca. 15 Jahren lang, einzelne Silo-Lösungen sind nicht ausreichend und die Anforderungen noch nicht komplett definiert bzw. ratifiziert. Asset Manager benötigen jetzt für eine effektive „grüne Transformation“ des Portfolios ein ganzheitliches Vorgehen, das diverse Einflussfaktoren dynamisch berücksichtigt.

Ist-Analyse als Basis

Eine erfolgreiche Transformation beginnt mit einer systematischen Ist-Analyse. Danach können durch Verknüpfung weiterer Einflussfaktoren und automatisierte bzw. KI-basierte Analysen fundierte Investitionsentscheidungen getroffen werden.

Ganzheitliche Strategie für die Transformation

Eine ganzheitliche Strategie zur grünen Transformation muss also zahlreiche Handlungsfelder einbeziehen:
 

  1. Strukturierte Datenerfassung: Z.B. durch intelligente Zähler (Smart Meter) und Auflösung vorhandener Dokumentationen in Einzeldatenpunkte
     
  2. Professionelles Data-Warehousing: Zentrales Management aller relevanten Daten
     
  3. Ambitionsniveau und Compliance: Klare Definition der Ziele der Gesellschafter und rechtlich zu erfüllenden Anforderungen
     
  4. Reporting und Jahresberichte: Regelmäßige und transparente Berichterstattung.
     
  5. Finanzierung und Fördermittel: Nutzung aktueller Finanzierungsoptionen und Fördermittel
     
  6. CAPEX-Management: Effizientes Management der Investitionsbudgets
     
  7. Auswahl und Eintaktung von Maßnahmen: Energiesparmaßnahmen, dezentrale Energieerzeugung und automatisierter Energie-An- und Verkauf.
     

Multi-dimensionale, dynamische Optimierung

Über Schnittstellen werden Informationen und Datenpunkte vernetzt, um eine multi-dimensionale, dynamische Optimierung zu ermöglichen - vergleichbar mit modernen Navigationssystemen im Verkehr.

Professionelle Asset Manager benötigen also eine erheblich leistungsfähigere IT-Infrastruktur, um die „Road to Green“ ihres individuellen Portfolios erfolgreich zu steuern.

"Build or Buy"-Entscheidung zur Umsetzung

Asset Manager stehen vor der Entscheidung: „Build“ bedeutet: eigenes ESG-Team aufbauen, Daten sammeln, Lösungen screenen und testen, technische Schnittstellen (APIs) entwickeln und warten. „Buy“ bedeutet: einen Lösungspartner suchen, der ein ganzheitliches System vorkuratiert. Vorteile der „Buy“-Option:
 

  1. Reduziertes Risiko durch Nutzung bestehender Schnittstellen,
     
  2. Kostenoptimierung durch vorbereiteten Werkzeugkasten mit „best-in-class-Lösungen“,
     
  3. Effizienzsteigerung durch Vermeidung langwieriger Erstabstimmungen und Pilotierungen. Im Markt formieren sich aktuell verschiedene Allianzen, um integrierte Lösungspakete anzubieten; die Optionen reichen von reinen Software-Angeboten über Software-Hardware-Hybride bis hin zum ClientVenturing-Modellen, also Kooperationen, bei dem Asset Manager gleichzeitig Nutzer und Investor der Technologiepartner sind.

Quelle: Christine Damke, Dr. Manuel Käsbauer, Dr. Florian Stadlbauer

Fazit

Die nachhaltige Transformation von Bestandsimmobilien erfordert eine ganzheitliche gedachte, dynamische Strategie. Durch die Kombination von systematischer Datenerfassung, Nutzung von interoperablen „best-in-class“-Technologien und multi-dimensionaler Optimierung können Asset Manager die Herausforderungen meistern und ihre Immobilienbestände für die Zukunft werthaltig aufstellen. Das passende Umsetzungsmodell ergibt sich aus den Zielen und verfügbaren Ressourcen des eigenen Unternehmens.

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