Alles meta, oder was? Die Zukunft der (I)mmobilien

28.08.2023

Autor

Stefan Stüdemann

Stefan Stüdemann

Geschäftsführender Gesellschafter

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Blogbeitrag

Alles meta, oder was? Die Zukunft der (I)mmobilien

Wenn man derzeitigen Zukunftsforschern und Tech-Jüngern glauben möchte, bewegen wir uns mit einer hohen Geschwindigkeit auf das Zeit­alter des Metaversums zu: Vernetzte, dauerhafte virtuelle Realitäten, in denen wir neben unserem realen Leben auch ein digitales Leben in Form von Avataren führen werden. Wir werden diese Räume zunehmend nutzen, um zu arbeiten, zu spielen, Kontakte zu knüpfen und zu lernen – alles, was wir in der realen Welt tun können, wird einen ­„digitalen Zwilling“ im Metaverse haben, mit dem wir interagieren können, ohne unser Haus zu ­verlassen.

Dazu gehört natürlich dann auch das Investieren. Und genau wie in der realen Welt wird eine der beliebtesten Möglichkeiten dies zu tun, das Investieren in Immobilien sein. Da das Metaverse noch in seinen Anfängen steckt, ist eine Investition darin derzeit noch mit großen Risiken verbunden. Aber: Wo Risiken sind, sind auch Chancen.

Aber was genau sind eigentlich Metaverse-Immobilien?

Metaverse-Immobilien sind Grundstücke in virtuellen Welten. Im einfachsten Sinne sind sie Pixel. Sie sind jedoch mehr als nur digitale Bilder. Sie sind programmierbare Räume in Virtual-Reality-Plattformen, in denen Menschen Kontakte knüpfen, Spiele spielen, NFTs verkaufen, an Meetings teilnehmen, virtuelle Konzerte besuchen und unzählige andere virtuelle Aktivitäten ausüben können.

Tatsächlich gab es im letzten Quartal 2021 einen Meta­verse-Immobilienboom, nachdem Facebook seinen Namen in META geändert und ein gezieltes Interesse am Metaverse bekundet hatte. Da die Popularität des Metaversums weiter zunimmt, wird für den Wert von Metaversum-Immobilien zwischen 2022 und 2028 ein Wachstum von über 30 % jährlich prognostiziert.

Warum Metaverse-Immobilien kaufen?

Metaverse-Immobilien bieten Nutzern einen Ort, an dem sie sich online mit anderen Menschen verbinden können. Einzelpersonen können ihr digitalisiertes Land nutzen, um Spiele zu spielen und Kontakte zu knüpfen. Ersteller können den Inhalt ihres Eigentums monetarisieren, indem sie für den Zugang Gebühren erheben oder ihre NFTs handeln. Marken können ihre virtuellen Grundstücke nutzen, um für Dienstleistungen zu werben, virtuelle Produkteinführungen zu organisieren und einzigartige Kundenerlebnisse zu bieten. Genau wie im realen Leben können Metaverse-Immobilien entwickelt, weiterverkauft oder vermietet werden.

Der Kauf einer Immobilie im Metaverse funktioniert in etwa so wie der Kauf einer NFT. Ihre Eigentumsurkunde ist ein einzigartiger Code auf einer Blockchain. ­Dieser Code bescheinigt Ihr Eigentum oder Ihre Rechte an ­diesem Stück digitalen Landes. Um Ihr Metaverse-­Immobilienportfolio zu starten, be­nötigen Sie also in jedem Fall Ihre eigene digitale Krypto-­Brieftasche (Wallet).

Wo kann man Metaverse-Immobilien kaufen?

Der Großteil der Metaverse-Immobilien ist im Besitz einiger weniger Anbieter. Die wichtigsten Akteure in der Metaverse-Wirtschaft sind Decentraland, Sandbox, Somnium Space und Cryptovoxels.

Risiken und Herausforderungen bei Investitionen in das Metaverse

Obwohl erwartet wird, dass das Metaverse in den nächsten Jahren enorm wachsen wird, handelt es sich noch um eine junge Branche, die alles andere als stabil ist. Wenn zum Beispiel eine Metaverse-Plattform dauerhaft offline geht, sind auch alle Ihre Grundstücke und Vermögenswerte auf dieser Plattform nicht mehr vorhanden. Dann ist da noch die Frage der Bewertung. Es stellt sich immer die Frage, wie man einem Land, dessen Knappheit künstlich ist und dessen zukünftiger Wert nicht quantifiziert werden kann, einen Wert zuweist. Da dieser von den stark schwankenden Krypto­währungen abhängt, ist auch das Metaverse-Land anfällig für Schwankungen.

Wie sieht die Zukunft von Investitionen in Meta­verse-Immobilien aus?

Langfristig wird dies von der Zukunft des Metaversums selbst abhängen. Sicherlich setzen einige sehr große und einflussreiche Organisationen – von Facebook (jetzt natürlich unter dem Namen Meta) bis hin zu Microsoft und Nvidia – darauf, dass es sich im Wesentlichen um die „nächste Generation“ des Internets handelt. Wenn sich das bewahrheitet – und das Meta­verse in den nächsten 20 Jahren für Wirtschaft und Gesellschaft genauso wichtig wird wie das World Wide Web (Stichwort: Web3) in den letzten 20 Jahren – dann werden digitale Immobilien wahrscheinlich zu einem immer interessanteren Investment.

Ausblick: Die Metabilie

Wird also das Metaverse den klassischen Immobilienmarkt zukünftig ersetzen? Sie ahnen es: Nein, das sicher nicht. Dafür gibt es (noch) genügend analoge Bedarfe an klassischen Immobilien. Aber: Wir meinen es schadet zumindest nicht, vor allem für Investoren, die Entwicklung im Blick zu behalten. Denn insbesondere die veränderten Anforderungen an digitale Nutzungen (Stichwort Homeoffice, New Work) lassen für die Zukunft eine Annäherung und Ergänzung unserer bisherigen Welt und des Metaverse wahrscheinlicher werden.

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