Gesundheit und Wohlbefinden im Blick
Autor
Carsten Demmler
Blogbeitrag
Gesundheit und Wohlbefinden im Blick
Deutschlands Bevölkerung altert. Mit dem demographischen Wandel ändern sich auch die Bedürfnisse der Gesellschaft an Unterbringung und Versorgungsinfrastruktur. Im Bereich Immobilien werden mehr Seniorenwohn-, Pflege- und medizinische Einrichtungen benötigt.
Jede fünfte Person ist heute älter als 66 Jahre. Trotz hoher Zuwanderung und gestiegener Geburtenzahlen wird in Deutschland in den nächsten Jahren und Jahrzehnten der Anteil der Menschen im Rentenalter weiterhin wachsen. Zwischen 2011 und 2021 ist bereits das Verhältnis von Menschen im Alter von 65 Jahren und älter pro 100 Personen im erwerbsfähigen Alter von 33,9 auf 37,3 (sog. Altenquotient) enorm gestiegen. Besonders deutlich zeigte sich diese Entwicklung im ländlichen Raum und in Ostdeutschland. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl derer, die Unterstützung brauchen, um ihren Alltag bewältigen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, auf Hilfe angewiesen zu sein, nimmt vor allem ab dem 80. Lebensjahr deutlich zu. Die Zahl der pflegebedürftigen Personen in Deutschland hat sich innerhalb von nur zehn Jahren im Zeitraum von 2011 bis 2021 von 2,5 Millionen auf 5,0 Millionen verdoppelt.
Unterstützung bekommen Senioren in Pflegeheimen, Tagespflegeeinrichtungen, durch ambulante Pflegedienste und natürlich auch durch Angehörige. Viele Menschen wollen so lange wie möglich selbstbestimmt leben, aber die eigenen vier Wände eignen sich dafür nicht immer: Sie sind häufig nicht barrierefrei oder die Betreuung lässt sich nicht gewährleisten. So ist in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach neuen Wohnformen wie Servicewohnen für Senioren oder Betreutes Wohnen enorm gestiegen. Gleichzeitig mangelt es an geeigneten Angeboten. Wir gehen von einer Unterversorgung von über 600.000 Seniorenwohnungen aus – Tendenz steigend, bei einem Bestand von nur 300.000 Einheiten. Gleichzeitig ist die heutige Rentnergeneration verhältnismäßig wohlhabend und verfügt vielfach über die entsprechenden Mittel, ihre Wohnwünsche umzusetzen. Da der Umzug in der Regel eine Verbesserung zur bisherigen Wohnung bringen soll, wählen die Personen oft kritisch aus, sind aber auch bereit, höhere Miet- und Zusatzkosten in Kauf zu nehmen.
Mit dem Alter wachsen die gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Arztpraxen, medizinische Versorgungszentren, Kliniken und Reha-Einrichtungen werden mit der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft noch mehr Zulauf bekommen. Gleichzeitig wird das Gesundheitssystem seit Jahren umgebaut, was vor allem im ländlichen Raum mit Klinikschließungen einhergeht. Zudem gewinnt die ambulante medizinische Versorgung zulasten der stationären an Bedeutung. Diese Faktoren sorgen für einen veränderten und steigenden Bedarf an medizinischen Einrichtungen. So hat sich die Zahl der medizinischen Versorgungszentren seit 2010 mehr als verdoppelt.
Die Nachfrage nach Betreutem Wohnen und Gesundheitsimmobilien – und damit die Vermietungssicherheit – ist im Gegensatz zu anderen Nutzungsarten kaum kurzfristigen Markt- und Konjunkturschwankungen unterworfen, sondern hängt in erster Linie von der gut prognostizierbaren demografischen Entwicklung ab. Ein großer Vorteil von Betreutem Wohnen liegt in seiner Verwandtschaft zu klassischen Wohnimmobilien, was Umnutzungen problemlos ermöglicht und somit das Risiko minimiert. Der große Bedarf, die Planbarkeit und die Ertragsaussichten machen Betreutes Wohnen und Gesundheitsimmobilien bei Investoren überaus beliebt. Seit einiger Zeit sind auch institutionelle Investoren verstärkt auf dem Markt aktiv. Zunehmend wird privates Kapital benötigt, um den zusätzlichen Bedarf an Pflegekapazitäten zu decken.
An den Wachstumssegmenten Betreutes Wohnen, ambulante Pflegeformen und medizinische Einrichtungen können sich Investoren auch über Fonds beteiligen. Die HIH Invest setzt bei ihrem offenen Spezial-AIF auf Neubauten oder neuwertige Bestandsgebäude in ganz Deutschland, die langfristig an bonitätsstarke Betreiber vermietet sind.
Die Fondsobjekte bedürfen einer umfassenden Markt- und Standortanalyse; neben dem Objekt selbst sollte auch die sozioökonomische Umgebung geprüft werden. Zudem gehört bei der Auswahl eine gründliche ESG-Prüfung und regelmäßig ein detailliertes ESG-Reporting zu den erforderlichen Maßnahmen. In puncto Nachhaltigkeit bietet sich mit einem Investment im Healthcare-Bereich eine Möglichkeit: Menschen werden in umweltfreundlichen Gebäuden von nachhaltig wirtschaftenden Betreibern entsprechend ihrer Bedürfnisse betreut.
weitere Informationen
Werden Sie FondsNews-Leser!
Fachartikel, Informationen und Nachrichten der institutionellen Immobilienwirtschaft.