Gesundheitsimmobilien als Bestandteil sozialer Infrastruktur
Autor
Sebastian Schlansky
Blogbeitrag
Gesundheitsimmobilien als Bestandteil sozialer Infrastruktur
Der Investmentmarkt für Gesundheits- und Pflegeimmobilien erweist sich als vergleichsweise krisenfest. Die demografische Entwicklung ist ein langfristiger Trend und dient als klar kalkulierbarer Nachfragetreiber für medizinische Dienstleistungen und Pflege bzw. Versorgung im Alter. Dies wiederum bringt spezielle Anforderungen an die Immobilien mit sich, an denen es deutschlandweit vielerorts mangelt. Entsprechend hat sich das einst als Nischensektor klassifizierte Segment aus der Perspektive von Investoren kontinuierlich weiterentwickelt und damit auch einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Pflege, medizinischen Versorgung sowie der Lebensqualität vieler Seniorinnen und Senioren geleistet.
Auf Investorenseite ist das Interesse an dieser Anlageklasse in den vergangenen 15 Jahren aufgrund ihres wirtschaftlichen Erfolgs sowie eines hohen Maßes an Unabhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen deutlich gestiegen. Auch wenn Pflegeheime ungeachtet diverser Pleiten stationärer Betreiber in Bezug auf das Transaktionsvolumen bei Gesundheits- und Pflegeimmobilien weiterhin vorne liegen, wächst die Nachfrage nach Immobilien für Betreutes Wohnen und Ärztehäusern. Die Zunahme der Investitionen in diesen Segmenten der sozialen Infrastruktur erklärt sich zum einen mit dem Bedarf von Senioren an Wohnungen mit der Möglichkeit, gezielt ambulante Dienstleistungen abzurufen. Zum anderen hat der Bedarf an Versorgungszentren mit Ärzten und Ärztinnen verschiedener Fachrichtungen stark zugenommen.
Effizienz durch zentralisierte Strukturen bei Ärztehäusern
Die zentralisierende Funktion verschiedener medizinischer Dienstleistungen in Ärztehäusern erweist sich als äußerst vorteilhaft für Ärzte und Patienten. Durch die räumliche Nähe zu anderen Fachrichtungen und ergänzenden medizinischen Angeboten wie Röntgen- oder Labordiensten können Ärzte in diesen Einrichtungen auf ein breites Spektrum an Dienstleistungen zugreifen, ohne weite Wege zurücklegen zu müssen. Dies führt zu einer erheblichen Steigerung der Effizienz bei Diagnose und Behandlung.
Für die Patienten bringt die Anwesenheit verschiedener Fachrichtungen an einem Ort den Vorteil, dass sie eine umfassende medizinische Betreuung erhalten, ohne zwischen verschiedenen Praxen und Einrichtungen hin und her pendeln zu müssen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern fördert auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Ärzten und führt zu ganzheitlicheren Behandlungsansätzen.
Seniorenwohnanlagen sorgen für ein stabiles soziales Umfeld
Seniorenwohnanlagen, die ambulante Versorgungsmöglichkeiten in der eigenen Wohnung bieten und einen Pflegedienst vor Ort haben, erfüllen die Bedürfnisse älterer Menschen auf besonders effiziente Weise. Individuelle Betreuung und Pflegeleistungen in einem Gebäudekomplex können effektiver erbracht werden als bei Senioren, die unter vielen verschiedenen Adressen wohnen.
Durch die Integration ambulanter Dienste in den Seniorenwohnanlagen können Bewohnende medizinische Versorgung, Therapie und Pflege in ihrem vertrauten Umfeld erhalten. Damit kann dem Wunsch nach einem möglichst selbstbestimmten Leben in den eigenen vier Wänden entsprochen und die Versorgungssicherheit besser gewährleistet werden. Meist sind auch Orte für ein soziales Miteinander vorhanden. Diese Mischung aus Nähe und Distanz wird von aktuellen und zukünftigen Nutzergenerationen verstärkt nachgefragt.
Der Zugang zu einem breiten Leistungsspektrum medizinischer Dienstleistungen an einem Ort und die ambulante Versorgung in Seniorenwohnanlagen tragen generell erheblich zu mehr Effizienz und höherer Qualität der Gesundheitsversorgung bei. Gesundheitsimmobilien sind somit ein wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastruktur. Sie steigern die Lebensqualität, tragen zur Reduzierung von Gesundheitskosten bei, fördern den sozialen Zusammenhalt und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen. Sie stützen auch langfristig die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität in Deutschland.
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