Klimastrategien werden durch CSRD resilienter

28.06.2024

Autor

Bruno Pousinho

Bruno Pousinho

Assistant Manager, Management Consulting Real Estate, Sustainability

KPMG

Blogbeitrag

Klimastrategien werden durch CSRD resilienter

Gegenwärtig beschäftigen sich immer mehr Unternehmen mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), sowohl wegen ihrer Berichtspflicht als auch wegen der Frage, wie sie ihr Nachhaltigkeitsimage auf dem Markt prägen werden. Die CSRD transformiert, strukturiert und macht die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU vergleichbar. Die folgenden Schritte sind entscheidend für die Entwicklung einer effektiven Klimastrategie:
 

  • Integration von Klimazielen in die Unternehmensstrategie
     
  • Bestandsaufnahme und Analyse der aktuellen Datenlage
     
  • Entwicklung einer robusten Datenmanagementstrategie
     
  • Etablierung interner Richtlinien und Verfahren
     
  • Stakeholder-Engagement und transparente Kommunikation
     
  • Kontinuierliche Verbesserung und Anpassung
     

Best Practices für den Konsolidierungskreis

Die treibende Kraft einer Klimastrategie ist ihr langfristiges Ziel. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Ziels ist die Festlegung messbarer, zeitgebundener Meilensteine, um den Fortschritt zu überwachen und sicherzustellen. Es muss klar kommuniziert werden, ob diese Meilensteine wissenschaftlich fundiert sind, wie sie von der Science Based Targets Initiative (SBTi) bereitgestellt werden, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen im Einklang mit globalen Klimazielen stehen. Daher ist die Ausrichtung auf Klimaneutralität oder Netto-Null-Emissionen zu berücksichtigen. Klimaneutralität bedeutet, dass die Gesamtemissionen eines Unternehmens durch Reduzierung und Kompensation auf null reduziert werden, während Netto-Null darauf abzielt, dass die verbleibenden unvermeidbaren Emissionen durch THGAbbau-Maßnahmen ausgeglichen werden.

Die CSRD verweist auf das GHG-Protokoll für die CO₂-Berechnungsmethodik, jedoch mit strikten Anforderungen an die operative Kontrolle. Operative Kontrolle bedeutet, dass das Unternehmen die operativen Aktivitäten und Beziehungen des Unternehmens oder Gebäudes leiten kann. Im operativen Kontrollansatz können Mieter und Vermieter emissionsverursachende Aktivitäten im Gebäude steuern. Emissionen aus der Heizung in mietergenutzten Räumen könnten den Scopes 1 und 2 des Mieters (Scope 3 des Vermieters) zugeordnet werden, wenn der Mieter direkt für die Energieversorgung abgerechnet wird oder über Submetering- und Verbrauchskontrollmöglichkeiten verfügt. Auch bei zentraler Heizung könnte der Mieter vertraglich die Kontrolle haben, wenn mit dem Vermieter vereinbart. Daher ist es wichtig, die Betriebsverfahren zu analysieren, um Energie- und Emissionsdaten zu konsolidieren.

Herausforderungen und Lösungen bei der Umsetzung

Das Management vielfältiger Immobilienportfolios mit einzigartigen Energiemustern ist komplex und zeitaufwendig. Um Umweltdaten genau und zuverlässig zu erfassen, ist die Implementierung eines zentralisierten Datenmanagements, insbesondere für Energierechnungen und Energieausweise, entscheidend. Dieses System kann durch ein Unterzählerkonzept mit intelligenten Zählern ergänzt werden, was eine automatisierte und präzise Datenerfassung von den Immobilien ermöglicht.

Eine weitere Dimension, die berücksichtigt werden muss, ist die Integration von Technologie zur Optimierung der Energieeffizienz und zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks. Der Einsatz von Building Information Modeling (BIM) ermöglicht eine präzisere Planung und Verwaltung von Gebäuden. Zudem können digitale Zwillinge eingesetzt werden, um reale Gebäudedaten in einer virtuellen Umgebung zu simulieren, wodurch Optimierungspotenziale identifiziert und umgesetzt werden können.

Schließlich ist eine effektive Kommunikation von Umweltdaten an und von Stakeholder für eine erfolgreiche Umsetzung unerlässlich. Digitale Fragebögen erleichtern die Datenerfassung, z. B. zum Pendlerverkehr. Darüber hinaus stellt die Einführung von Green Leases sicher, dass Energiedaten von Mietern erfasst werden, was resiliente Klimastrategie unterstützt. Die Integration von CSRD-Anforderungen in die Klimastrategie schafft das notwendige Vertrauen und ermöglicht es Investoren, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Fazit

Digitale Lösungen sind unverzichtbar für die Umsetzung von ESG-Strategien in der Immobilienwirtschaft. Sie ermöglichen eine präzise Datenerfassung und -analyse, schnelle Reduktion von Emissionen und die Nutzung von Skalierungs­effekten. Zudem stärken sie die Anpassungsfähigkeit und kompensieren den Fachkräftemangel. Sie können so umfassend bei der ESG-Transformation, der Schaffung attraktiver Flächen für Mieter und beim Werterhalt von Immobilien und Portfolios unterstützen.

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