Transformation braucht ehrliche Kommunikation!

28.06.2024

Autor

Miriam Beul

Blogbeitrag

Transformation braucht ehrliche Kommunikation!

Die Immobilienwirtschaft ist eine interdisziplinäre Industrie, in die viele verschiedene Berufsbilder involviert sind. Vom Architekten, über den Planer, den Finanzierer, Investor und Asset Manager: Alle stehen vor der großen Aufgabe, ESG in die Geschäftsmodelle zu implementieren. Wer fachübergreifend kommuniziert, Social-Media-Kanäle miteinbezieht und Wissen teilt, ist klar im Vorteil.

Die Immobilienwirtschaft steckt mitten in der ESG-Transformation (Environmental, Social, Governance) und muss dafür tief in die Tasche greifen. Digitalisierung, Dekarbonisierung – alles schön und gut, aber wer trägt die Kosten? Hier kommt die Kommunikation ins Spiel, die leider oft unterschätzt wird. Transparenz über die notwendigen, oft schmerzhaften Maßnahmen und die Schaffung von Akzeptanz sind dabei das A und O. Auch die Aufklärung über gezielte Desinformation zur Energiewende ist unerlässlich. Die Immobilienwirtschaft muss endlich begreifen, dass sie volkswirtschaftlich eine große Nummer ist und entsprechend in Forschung und Kommunikation investieren.

Transparenz in der ESG-Transformation

Wer will schon freiwillig hohe Kosten für energetische Sanierungen oder digitale Aufrüstung tragen? Klar, niemand. Genau deshalb ist Transparenz so wichtig. Immobilienunternehmen müssen offen­legen, warum diese Investitionen nicht nur nötig, sondern auch langfristig profi­tabel sind. Energetische Sanierungen senken die Betriebskosten und steigern den Immobilienwert – das muss klar und entlang der Fakten kommuniziert werden. Fördermöglichkeiten und steuerliche Anreize sind weitere Punkte, die es zu betonen gilt, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Es reicht allerdingt nicht, nur Trans­parenz zu zeigen – aktive Kommunikation ist gefragt. Alle Geschäftsmodelle der Immobilienwirtschaft, vom großen Immobilienunternehmen bis zum kleinen Vermieter, müssen ihre Stakeholder einbinden. Die Mieterinnen und Mieter müssen verstehen, warum diese Maßnahmen durchgeführt werden und welche Vorteile sie haben.

Aufklärung und Bekämpfung von Desinformation

Die Energiewende ist ein politisch heißes Eisen und oftmals Ziel von Desinformation – leider auch in deutschen Leit­medien. Die Immobilienwirtschaft hat hier daher eine Schlüsselrolle: Aufklären und richtigstellen. Es geht darum, die Fakten klar darzustellen und gleichzeitig die emotionalen und sozialen Aspekte zu berücksichtigen. Professionelle Social Media-Arbeit, Influencer-Kooperationen, Informationsveranstaltungen und direkte Kommunikation sind hier die Mittel
der Wahl.

Mehr Investitionen in Forschung und Marketing

Die Immobilienwirtschaft trägt erheblich zur volkswirtschaftlichen Wertschöpf­ung bei, investiert aber traditionell viel zu wenig in Forschung und Marketing. In Zeiten der ESG-Transformation ist das fatal. Es braucht innovative Lösungen und eine starke Öffentlichkeitsarbeit. Investitionen in Forschung sind unerlässlich, um neue Technologien zu ent­wickeln. Gleichzeitig muss die Branche ihre Marketingstrategien überdenken und sich stärker auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung fokussieren. Das verbessert nicht nur das Image, sondern schafft auch neue Geschäftsmöglichkeiten und Attraktivität für junge Fachkräfte.

Die Rolle der Zusammenarbeit und branchenübergreifender Innovationen

Noch ein wichtiger Punkt: Die Immo­bilienwirtschaft kann die ESG-Transformation nicht allein stemmen. Die meisten Innovationen kommen nicht aus der Branche selbst, sondern aus anderen Wirtschaftszweigen wie der IT- oder der Energiebranche. Enge Kooperationen sind unerlässlich, um die neuesten Technologien zu nutzen und in die Geschäftsmodelle zu integrieren. Partnerschaften mit Technologieunternehmen, Energie­versorgern und Forschungseinrichtungen können technologische Fortschritte beschleunigen und maßgeschneiderte Lösungen für die Immobilienwirtschaft entwickeln.

Fazit

Die ESG-Transformation in der Imm­obilienwirtschaft erfordert eine umfassende und transparente Kommunikation. Es geht darum, die notwendigen Maßnahmen und deren Kosten offen zu legen, Akzeptanz zu schaffen und aktiv über die Energiewende aufzuklären. Zusammenarbeit und Innovationen aus anderen Branchen sind dabei essenziell. Nur so kann die Immobilienwirtschaft die notwendigen Veränderungen erfolg­reich umsetzen und gleichzeitig das Vertrauen der Öffentlichkeit (zurück-)gewinnen.

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