Wie Digitalisierung für einen schnellen Klima-Impact sorgt

03.12.2022

Autor

Carsten Kreutze

Carsten Kreutze

CEO

Recogizer

Blogbeitrag

Wie Digitalisierung für einen schnellen Klima-Impact sorgt

ESG-Strategien brauchen digitale Komponenten, um die geforderten Net-Zero-Ziele zu erreichen. Ausgereifte Digitaltechnologien spielen eine Schlüsselrolle, um auch Bestandsimmobilien rasch auf einen erfolgreichen Klimapfad zu bringen. Viele Unternehmen haben sich klare Zielvorgaben gesetzt – und 2030 ist als nächster politischer Meilenstein zur Klimaneutralität nicht mehr meilenweit entfernt. Energiesparen? Bei den enormen Anforderungen an energieeffiziente und wirtschaftlich rentable Gewerbegebäude das Gebot der Stunde. Die große Frage: Wie lässt sich das mit möglichst wenig Aufwand und Kosten bewerkstelligen?

Grüne Potenziale heben inmitten der Energiekrise

Bestandsimmobilien haben einen riesigen Nachholbedarf in Sachen effektiver Ressourcennutzung. Das Thema Energieeffizienz wurde bei Mietern wie Vermietern lange Zeit nicht ausgeschöpft. Immobilienportfolios müssen jetzt dringend auf den Dekarbonisierungspfad gebracht werden und brauchen tragfähige Energiekonzepte, um die Energieeffizienzklasse zu verbessern, langfristige Vermietbarkeit zu sichern und Bewertungsabschläge zu vermeiden. Der Handlungsdruck ist bei Nutzern wie bei Eigentümern gleichermaßen hoch. Dabei ist die gute Botschaft: In jedem bestehenden Gebäude stecken „grüne Potenziale“. Insbesondere mit Unterstützung durch Digitalisierung kann hier viel und schnell erreicht werden.

Digitale Gebäude sind besser gegen den Klimawandel gerüstet

In der herausfordernden aktuellen Gemengelage sind neue und nachhaltige Lösungswege zur CO2-Reduktion begehrt, vor allem niedrigschwellige und geringinvestive Maßnahmen, die in der Immobilie sofort Wirkung entfalten und sich in der Unternehmenspraxis bewährt haben.

ESG-Strategien von Unternehmen müssen auch Energie- und damit CO2-Einsparungen für die gemieteten oder eigenen Immobilien beinhalten. Eine der größten Stellschrauben ist der Energieverbrauch für Raumklima. In Bürogebäuden beispielsweise kann dieser Anteil 70 oder 80 % des CO2-Footprints im Gebäudebetrieb betragen. Hier können Digital-Technologien sofort anpacken und einen dauerhaften, positiven Klima-Impact erzielen. Zum Vergleich: Maßnahmen zur Energieeffizienz sind häufig mit hohen Kosten und aufwändigen Umbaumaßnahmen verbunden, wenn man an Dämmung oder die Erneuerung technischer Anlagen denkt.

Optimierung des Gebäudebetriebs: Hebelwirkung garantiert

Klimatechnische Anlagen sind somit ein signifikanter Hebel im Gebäudebetrieb, der viel zu häufig noch ungenutzt bleibt. Standardmäßig arbeiten die Anlagen rein messwertbasiert. Sie reagieren auf die Impulse der Sensorik z. B., dass ein Raum zu kalt ist. Versorgt man die vorhandene Gebäudetechnik automatisiert mit Prognosen und Informationen, kann sie proaktiv agieren. Eine digitale, selbstlernende Regelung veredelt die vorhandene Gebäudetechnik und verhindert Energieverschwendung.

Warum Daten im Race To Zero entscheidend sind

Ein Klimapfad für ein Bestandsgebäude kann mit Maßnahmen zur Transparenz des Energieverbrauchs starten (siehe Abbildung), z. B. mit einem technischen Monitoring. Damit reduziert man noch kein Gramm CO2, legt aber eine solide Datenbasis für aufbauende Optimierungen.

Wenn die Immobilie dann mit einer prädiktiven Betriebsoptimierung ausgestattet wird, spart diese rasch bis zu 30 Prozent Energie für Heizung, Lüftung und Kühlung und entsprechend CO2 ein, abhängig vom Energiemix. Man gewinnt Zeit, um eine weiterführende, detaillierte Maßnahmenplanung vorzunehmen und umzusetzen. Jederzeit können weitere Initiativen ergänzt werden, wie die Modernisierung der Gebäudehülle oder die Erneuerung der technischen Anlagen. Positiver Nebeneffekt: der Einsatz solch einer innovativen Lösung verbessert die Energieeffizienzklasse und kann auch den Stranding Point einer Immobilie positiv beeinflussen.

CO2-Kompensation und die Umstellung auf Grünstrom sind keine langfristigen Lösungen und könnten als Einzelstrategien sogar in Zukunft abgeschafft werden. Echter Wert liegt in Energieeffizienz und erneuerbarer Energieerzeugung vor Ort. Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, zahlt sich monetär aus – und ist echter Klimaschutz.

Selbstlernend & aus der Cloud: So wird Energie gespart

Heizung, Lüftung und Klimatisierung werden durch eine selbstlernende Lösung bedarfsgerecht und prädiktiv aus der Cloud geregelt. Basis sind die Betriebs- und Verbrauchsdaten aus dem Gebäude. Gefüttert mit weiteren Datenströmen und Prognosen zu Wetter, Kundenfrequenz, Belegung, Öffnungszeiten werden die Anlagen durch intelligente Algorithmen ständig optimiert. So wird automatisiert nur so viel Energie verbraucht, wie tatsächlich benötigt wird. Die erreichten Einsparungen werden laufend nachgewiesen und können über eine API direkt in das ESG-Reporting einfließen.

Maximal wichtig: Wohlfühlklima im Gebäude

Bei gewerblich genutzten Immobilien wie Bürogebäuden, Hotels und Handelsimmobilien ist ein reduzierter Energieverbrauch entscheidend. Aber das ist nicht alles. Mindestens genauso wichtig ist der individuelle Komfort der Gebäudenutzer, Mitarbeiter und Kunden. Beide Anforderungen ins Gleichgewicht zu bringen ist herausfordernd und lässt sich KI-gestützt hervorragend lösen. Die gewünschten Zielwerte, z. B. für Temperatur oder Luftfeuchte, werden dauerhaft eingehalten und ein angenehmes Innenraumklima sichergestellt. Somit zahlt man nicht nur auf das „E“, sondern auch auf das „S“ der ESG-Strategie ein. Denn der Bereich „Social“ gewinnt zunehmend an Bedeutung, und ein Teil davon ist das Well-being der Nutzer und Nutzerinnen von Bürogebäuden.

Abwertungsrisiken begegnen

Digitale Gebäude sind flexibel, operieren schneller und genauer, automatisiert und kostensparend. Besonders im Bestand beschleunigen intelligente Systeme das Race to Zero, indem Einsparpotenziale identifiziert und Probleme sofort aufgedeckt werden. Um Immobilienportfolios erfolgreich zu dekarbonisieren, spielen idealerweise verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen nahtlos zusammen.

Der erste Schritt zum Green Building und der nachweislichen Verbesserung der Energieeffizienzklasse ist dank ausgereifter Digital-Technologie nicht schwer. Die selbstlernende Cloud-Lösung kann als eine der ersten Maßnahmen in Bestandsimmobilien sofort umgesetzt und jederzeit durch weitere Maßnahmen ergänzt werden. Neben der signifikanten CO2-Reduktion verbessert sich die Zertifizierung, z. B. bei GRESB und DGNB. Gebäude können allein durch den Einsatz der Recogizer-Lösung einen DGNB-Erfüllungsgrad von bis zu 53,3% und den Silber-Status erreichen.

Die Reduktion der Energiekosten pro Quadratmeter unterstützen zusätzlich eine höhere Mieterzufriedenheit. Der verbesserte CO2-Footprint eines Portfolios sorgt künftig auch auf der Bewertungsseite der Immobilien für positive Ausschläge. Und zuletzt wird der individuelle Klimakomfort für Raumnutzer verbessert, so dass man gleichzeitig auf „S“ von ESG einzahlt. Win-Win für Mieter und Vermieter also.

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