Lebensmittelhandel der Zukunft

24.03.2022

Autor

Jürgen Faltenbacher

Jürgen Faltenbacher

Expansion Süd

Kaufland Dienstleistung GmbH & Co. KG

Blogbeitrag

Lebensmittelhandel der Zukunft

Die vergangenen zwei Jahre haben uns viele Veränderungen gebracht. Aber auch Entwicklungspotential und Chancen aufgezeigt. Gerade das Internet wurde für viele unersetzlich. Durch Homeoffice und Homeschooling, oder das oft durch die Lockdowns notwendig gewordene Homeshopping.

Das Bezahlen mit Karte oder Handy beim Bäcker ist selbstverständlich geworden. Diese Selbstverständlichkeit wird auch in vielen anderen Bereichen spürbar, unseren Alltag immer mehr beeinflussen, aber auch einfacher gestalten. Wir werden immer weniger zwischen online und offline unterscheiden, die Grenzen werden fließend.

Die Lockdowns haben vielen Familien eine neue Wertigkeit in Bezug auf Einkauf und Ernährung gebracht. Frische, Regionalität und Überprüfbarkeit stehen deutlich mehr im Fokus als „früher“. Die Nachfrage nach regionalen, vegetarischen, veganen, Bio- oder Fairtrade-Artikeln ist gestiegen.

Eine gesteigerte Online-Affinität macht es jedoch auch notwendig, dass Händler deutlich mehr ihre jeweiligen Alleinstellungsmerkmale bespielen, für die Kunden ein „Erlebnis“ schaffen, das diesen dazu bringt, stationär einzukaufen.

Gleiches gilt auch für die Städte. Auch hier müssen neue Wege gefunden werden, um für die Kunden wieder attraktiver zu werden (oder zu bleiben) und diese, neben Arzt- oder Rathausbesuchen, auch in den Einzelhandel, die Gastronomie oder kulturelle Veranstaltungen zu bringen. Eine Überprüfung des Parkleitsystems und der Parkgebühren gehört hier genauso dazu, wie ein aufgeräumtes sauberes Erscheinungsbild, ein aufgelockertes eventuell durchgrüntes innerstädtisches Ambiente, weg von sterilen Pflasterbelägen, hin zu Wasser, Grün, Offenheit, Kommunikation und Wohlfühlen.

Gemeinsam sollten alle Beteiligten dafür Sorge tragen, die sehr dynamischen Veränderungsprozesse mit deutlich schnelleren Genehmigungszeiträumen zu unterstützen. Pragmatische Lösungen zu suchen, auszutesten. Nur so kann gemeinsam ein Weg gefunden werden, um den Veränderungsprozess aktiv mitzugestalten.

Dieser aktive Prozess wird auch zu neuen attraktiveren Formen der Bebauung führen. Sei es als Nachverdichtung im innerstädtischen Umfeld, als auch bei Neuplanungen von Quartieren. Das Zusammenführen bislang getrennt entwickelter Nutzungen, das Schaffen eines vielschichtigen Mixed-Uses wird notwendig, um Attraktivität und auch Frequenzen in Innenstädten wie Stadtteilen zu halten. Insbesondere dem Lebensmitteleinzelhandel wird dabei eine wichtige, wenn nicht in manchen Konstellationen sogar die wichtigste Rolle zukommen, denn er kann als Frequenzanker die Basis schaffen.

Das Verständnis für die Notwendigkeit des nachhaltigeren Umganges mit unserer Umwelt wird zudem wichtige Impulse schaffen. Alternative Mobilitätskonzepte, veränderte Wertigkeiten, weg vom eigenen Fahrzeug hin zu Sharing-Modellen, Reduzierung von Wegen und Aufwand, hin zu regionaler Nahversorgung vor Ort sowie One-Stop-Shopping, werden die Zukunft prägen.
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