Wohnen im Alter

17.05.2021

Autor

Sebastian Auer

Sebastian Auer

Versicherungen

LHI Capital Management GmbH

Blogbeitrag

Wie wir investieren, bestimmt über die Zukunft – Gesellschaftlich Verantwortung übernehmen

Pflege und Wohnen sind Grundpfeiler einer Gesellschaft. Der Staat allein kann diese Aufgabe nicht erfüllen. Investments in diese Bereiche sind notwendig, um der Verantwortung heutiger gegenüber künftigen Generationen gerecht zu werden.

Dabei geht es neben den sozialen Aspekten auch um die ökologische und ökonomische Verantwortung. Sprich die Auswahl sowie den ressourcenschonenden Einsatz der Materialien beim Bau oder Umbau und die nachhaltige Bewirtschaftung während des Betriebs der Immobilie. Zudem müssen, gemäß dem Aktionsplan der EU und den Vorgaben der Taxanomie, Investmentprodukte nach Nachhaltigkeitskriterien kategorisiert und Green Finance Produkte gekennzeichnet werden. Als Green Finance darf laut Taxanomie nur bezeichnet werden, was einen substanziellen Beitrag gemäß den ESG-Kriterien – Environment- Social-Governance – leistet.

Investments müssen dennoch nach wie vor eine entsprechende Rendite bringen, damit der Investor seine geschäftspolitischen Ziele erreichen kann. Seniorenwohnen, Immobilien mit Tagespflege und/oder ambulanten Dienst gehören zur Kategorie Immobilien mit gesellschaftlichem Nutzen. Diese Immobilien sind nachhaltig da sie das „S“ (Social) substanziell bedienen und sich durch ein gutes Rendite-Risiko-Profi auszeichnen. Gemeinsam mit der Bulwiengesa AG hat die LHI Gruppe eine Studie erstellt, in der untersucht wurde, inwiefern „Immobilien mit gesellschaftlichem Nutzen“ gerade auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit, als Anlageprodukte – auch im Unterschied zu den klassischen Immobilienassetklassen – einzuordnen sind. Betrachtet wurden Immobilienassets an idealtypischen Standorten in A-Städten. Dabei wurden die klassischen Assetklassen wie Wohn- und Büroimmobilien den einzelnen Immobilientypen mit gesellschaftlichem Nutzen innerhalb eines Rendite-Risiko-Profils gegenübergestellt.

Wohnen im Alter

Unter „Wohnen im Alter“ versteht man betreutes Wohnen, Seniorenheime oder Altenpflegeeinrichtungen. Der Unterschied liegt in den Serviceleistungen, die angeboten werden. Was für alle Arten von Wohnen im Alter gleichermaßen gilt ist:

Der Bedarf ist hoch und wird sich perspektivisch noch erhöhen. Der Bevölkerungsanteil, der über 65- jährigen wächst in Deutschland kontinuierlich und Prognosen gehen davon aus, dass bis 2060 jeder Dritte mindestens dieses Alter haben wird.

Der Versorgungsgrad

dem Pflegeheim-Rating-Report 2020 ist bis 2030 mit 4,4 Millionen Pflegebedürftigen zu rechnen, bis 2040 mit 5 Millionen. Gegenüber 2017 ist das eine Steigerung von 26 Prozent.

Bereits heute fehlen altersgerechte Wohnungen. Derzeit liegt der Bedarf weit unter dem Bestand. Damit verbunden ist ein steigender Bedarf an Kapital, um die Lücke zumindest teilweise zu füllen. Investments in „Wohnen im Alter“ sind somit wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen, die gleichzeitig nachhaltig und gesellschaftlich notwendig sind.

 

Objektauswahl

Natürlich ist auch bei dieser Assetklassen wichtig, in welche Objekte man investiert. Die Objekte des Investments sollten in der Nähe zu Ärzten, Kliniken, Apotheken liegen. Die Anbindung an den ÖPNV und die Stadtteillage, sprich das Planungs-/Baurecht: spielt ebenfalls eine Rolle.

Die optimale Betriebsgröße liegt bei 50 bis 150 Einheiten. Bei den Ausstattungsmerkmalen ist es wichtig, dass diese funktional, barrierefrei nach DIN 77800 bzw. 18040-2, teilmöbliert (EBK) sind. Ein Betreuungsdienstleister, Gemeinschaftsflächen, ein 24-h-Notruf ist ebenso ausschlaggebend.

Zusammengefasst lässt sich feststellen: Investments mit gesellschaftlichem Nutzen lohnen sich für Investoren. Das Exit-Risiko ist im Vergleich zu klassischen Immobilien durchweg geringer und sie erfüllen die an bzw. von Investoren gestellten Anforderungen an ein nachhaltiges Investment.

Co-Autor

Meik Berger

Meik Berger

Stiftungen und Family Offices

LHI Capital Management GmbH

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