10 Jahre FondsForum - Private Sicht eines Beirats

12/30/2021

Autor

Prof. Dr. Thomas Beyerle

Prof. Dr. Thomas Beyerle

Managing Director

Catella Property Valuation GmbH

Blogbeitrag

Wenn wir aktuell das 10-jährige Bestehen des FondsForum feiern, stellt sich natürlich die Frage, wo stehen wir im Lebenszyklus dieser einmaligen Veranstaltungsreihe von Oliver Strumpf und seiner Frau Anja. Nun, die Theorie beschreibt diese Entwicklung in den Phasen 'Frühe Kindheit' (3-6 Jahre), 'Mittlere und späte Kindheit' (6-11 Jahre) und 'Jugend' (12-19 Jahre). Also späte Kindheit, aber damit auch im Übergang zur Pubertät.

Es sind immer einige Highlights, welche mir als Beirat der ersten Stunde im Bewusstsein verankert sind, aber auch von Teilnehmern bei Gesprächen in den letzten Tagen geäußert wurden. Vorneweg war es immer das Rennen gegen die rechtlichen Rahmenbedingungen, sprich Veränderungen im Kapitalanalagegesetz. Dies bildete zweifelsfrei den Impuls für viele Veranstaltungen, doch wenn Behörden den Rahmen vorgeben, soll es der Markt ausgestalten und das heißt, er sollte es diskutieren, abwägen und sich dann klar positionieren: Wird was oder wird nix. Am Beispiel der Reits-Diskussion wurde dieses „wird was – aber Politik will nicht“ besonders deutlich. Beim AIFM sah es zu Beginn so aus, als dass die Fondsbranche eher überzeugt werden musste, doch Lehman & Co forderten Tribut von den handelnden Kapitalmarktplayern.

Hinzu gesellten sich auch objektspezifische Aspekte, vulgo Immobilienthemen: Der aktuelle Logistikhype oder der 2015 einsetzende „Rise of Residential“ stehen hier stellvertretend für Dynamik in den Asset Klassen. Wir dürfen gespannt sein, wann Data Center oder Autobahnbrücken auf der Agenda auftauchen.

Was besonders hervorzuheben ist im Kontext von Subjektivität und Objektivität: Bereits die erste Veranstaltung war komplett ausgebucht, ohne dass Werbung im klassischen Sinne gemacht werden musste. Seitdem ist die Nachfrage immer bei weitem höher als das Angebot an Eintrittskarten – kennen wir sonst nur von Konzerten der Rolling Stones. Sicher ist ein besonderer Qualitätsmaßstab die hohe Professionalität der Veranstaltungen. Immer wieder nahm dieser Aspekt in der Auswertung der Teilnehmer einen dominanten Raum ein. Geht man in der Analyse etwas tiefer, fällt auf, dass

  • der Anteil der Institutionellen Anleger weit über dem Durchschnitt anderer Veranstaltungen liegt.
  • die Grundidee „familiäre und persönliche“ Atmosphäre zum Netzwerken nicht nur Beweis ist, sondern Teil der DNA des FondsForum ist.
  • Qualität vor Quantität geht, das FondsForum ist nie einfach nur gewachsen, sondern hat sich entwickelt.

Ein Aspekt erscheint mir besonders wichtig, wenn man von Geld und Sponsoring spricht: Von Beginn an war klar, dass es keine Produktwerbung geben wird, sondern es nur um Fachthemen geht – dieses Versprechen wurde bis heute eingehalten.

Ferner noch zwei Dinge, welche „oustanding“ Charakter haben: Zum einen das damalige Abendessen in der Lodge am Opel-Zoo in Kronberg inklusive der fachlich-launigen Dinnerspech von Dr. Thomas Kauffels, seines Zeichens damals und heute Zoodirektor. Und natürlich zum anderen, wenn man als Referent zu spät kommt, hektisch die falsche Tür im Falkenstein Hotel nimmt und sich einigen Damen mit intensivem Wellnessanspruch und sich - nun ja, nennen wir es Masken - gegenüber sieht… es war einfach nur peinlich.

Zum Schluss nochmals eine Anleihe aus der Kinderpsychologie und Schule – wie geschaffen, um das Fondsforum und seine Teilnehmer zu beschreiben. Dort heißt es: „Das Kind hat nun keine Schwierigkeiten mehr, sich in fiktive Situationen hineinzudenken und öffnet so die Türen für die Entwicklung des schlussfolgernden Denkens. Spannende Diskussionen können im Unterricht geführt und Erkenntnisse gewonnen werden.“ Schön, dass man aus berufenem Munde dokumentiert bekommt, dass wir alles richtig gemacht haben in den letzten Jahren. In diesem Sinne: Alles Gute, Oli, Anja und Team und viel Erfolg für die kommenden Jahre.

Beitrag teilen

Soziale Netzwerke