Homeoffice - keine Gefahr im Büro-Sektor

11/18/2021

Autor

Dominik Brambring

Dominik Brambring

Leiter Deutschland Österreich und Niederlande

PGIM Real Estate

Blogbeitrag

Die letzten eineinhalb Jahre waren für den Office-Sektor von teils starker Unsicherheit geprägt. Es sieht jedoch danach aus, dass der Abschwung bald vorbei sein sollte, denn Büroimmobilien werden wieder zu einem attraktiven Investitionsziel. Trotz der zunehmenden Flexibilität in der Arbeitswelt, wird die Nachfrage nach hochwertigen Bürogebäuden in guten, urbanen Lagen steigen. Das hat verschiedene Gründe.

Das Büro ist nach wie vor ein integraler Bestandteil für die Unternehmenstätigkeit. Die letzten Monate haben deutlich gemacht, dass die Zusammenarbeit vor Ort eine wichtige Rolle bei der Förderung des Teams, der Ausbildung und Entwicklung der Mitarbeiter und der Weitergabe der Unternehmenskultur spielt. Auch wenn das Homeoffice in Zukunft einen festen Platz haben wird – sei es, um Talente zu halten oder Kosten zu sparen – dürfte es am effizientesten im Rahmen eines hybriden Modells genutzt werden, das einen vernünftigen Ausgleich zwischen Büro und Homeoffice schafft.

Darüber hinaus sagen Prognosen für Städte mit hochqualifizierten Arbeitskräften – dazu zählen beispielsweise Amsterdam, Paris, München und London – ein starkes Beschäftigungswachstum voraus. Auch das wird sich in einer steigenden Nachfrage nach Büroimmobilien niederschlagen, insbesondere bei Standorten in zentralen Geschäftsvierteln (CBD). Einer Studie vom Mai 2021 zufolge (siehe Anhang EU2, Teil 1) sind hier die Produktivitätsvorteile für Unternehmen aufgrund der hohen Belegungsdichte am größten.

Anpassung der Angebotspipelines

Die positiven Aussichten werden sich durch das derzeit geringe Angebot noch verstärken. Da die Pandemie erhebliche Auswirkungen auf die kurzfristige Nachfrage hatte (in London beispielsweise lag der Flächenumsatz im Jahr 2020 um 60 Prozent unter dem langfristigen Durchschnitt), hat sich auch das Angebot in den meisten Märkten entsprechend angepasst. Viele der CBD-Märkte, die sich auf qualifizierte Arbeitskräfte konzentrieren (Berlin, Paris, München), kamen mit sehr niedrigen Leerstandsquoten in die Krise. Und auch wenn der Leerstand aufgrund der geringeren Nachfrage gestiegen ist, meldeten die meisten Märkte für die Jahre 2020 und 2021 rückläufige Zahlen bei den zur Verfügung stehenden Objekten.

In Frankfurt und Stockholm wurden die Angebotspipelines erheblich nach unten korrigiert. In anderen Märkten wie Barcelona, Berlin und Paris sind die Fertigstellungen rückläufig und neue Bauvorhaben wurden auf das Jahr 2022 verschoben. Und selbst in London, wo mehrere große Bauprojekte bereits abgeschlossen wurden, wird das Angebot in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich geringer ausfallen.

Urbanes Umfeld mit guter Anbindung

Während also ein latentes Risiko durch die zunehmende Verbreitung von Homeoffice bestehen mag, werden gerade moderne A-Flächen schnell knapp, sobald die Nachfrage wieder anzieht.

Chancen bestehen insbesondere bei energieeffizienten Büroimmobilien in einem attraktiven urbanen Umfeld mit sehr guter Anbindung. Denn moderne Flächen, die Flexibilität ermöglichen sowie Raum für Kommunikation und Austausch bieten, sind nach wie vor Mangelware. Sowohl bei der Entwicklung neuer Gebäude als auch in der Neupositionierung bestehender Objekte bieten sich somit Opportunitäten, um gut gelegene hochwertige Büroflächen zu schaffen.

Mit anderen Worten: Der Büromarkt scheint auch für Investoren vielversprechend zu sein. Zumal die Erfahrungen gezeigt haben, dass sich Mieten und Kapitalwerte auf Märkten mit geringem Leerstand schnell erholen können (s. EU3).


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