Lebensmittelmärkte: Rentabilität trifft Nachhaltigkeit

In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld bieten Lebensmittelmärkte derzeit interessante Investitionsmöglichkeiten. Der stationäre Lebensmitteleinzelhandel (LEH), repräsentiert durch Supermärkte, Lebensmittel-Discounter, Verbrauchermärkte und SB-Warenhäuser, hat sich über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich und weitgehend unabhängig von wirtschaftlichen Zyklen positiv entwickelt.

Die deutliche Resilienz des Sektors, kombiniert mit einem anhaltend geringen Risiko durch den Onlinehandel, gewährleistet Stabilität und Sicherheit für Investitionen in diese Immobilien-Assetklasse. Die seit Mitte 2022 spürbar gesunkenen Kaufpreise im Immobilien-Investmentmarkt könnten für Investoren eine günstige Gelegenheit darstellen, ihr Engagement in lebensmittelgeankerten Handelsimmobilien auszubauen oder sich in diesem Bereich neu zu positionieren.

Finanzstarke und erfolgreiche Mieter

Deutschlands Lebensmitteleinzelhandel zeichnet sich durch robuste Konzerne aus, die finanziell solide dastehen und kontinuierlich in ihre Ladenflächen investieren. Als Mieter sind sie hoch im Kurs, denn sie mieten langfristig und generieren hohe Besucherfrequenzen. Unternehmen wie EDEKA, REWE, ALDI, Lidl und Kaufland ziehen Kunden an und agieren erfolgreich im stationären Geschäft. Sie werden, nicht nur seit der Pandemie, als essenzielle und verlässliche Bestandteile der Grundversorgung der Gesellschaft betrachtet.

Die komplexe und kostenintensive Logistik, insbesondere für Frische- und Tiefkühlprodukte, lässt den Onlinehandel bei Lebensmitteln eine eher untergeordnete Rolle einnehmen. Es bleibt abzuwarten, ob im E-Commerce mit Lebensmitteln wirklich profitabel Geld verdient werden kann. Mit einem Onlineanteil von nur 2 Prozent im LEH sind die Risiken für den stationären Handel auf absehbare Zeit sehr gering.

LEH punktet mit Nachhaltigkeit

Bei Immobilieninvestitionen rücken nicht nur die Mieteinnahmen in den Fokus. Vor allem für professionelle Investoren hat die Einbindung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs-Aspekten (ESG) enorm an Bedeutung gewonnen. Zwar steht der Umweltschutz beim Bau und Betrieb einer Immobilie im Vordergrund, aber auch die Mieter haben eine bedeutende Rolle. Lebensmittelmärkte überzeugen hier durch ihr Engagement in der lokalen Versorgung und ihre wirtschaftliche und soziale Relevanz. Sie weisen inhärent nachhaltige Merkmale auf.

Die Akteure im Lebensmitteleinzelhandel setzen erfolgreich auf Nachhaltigkeit. Neben ihrem Einsatz für nachhaltige Produkte und Lieferketten sind sie auch Vorreiter bei ESG-Maßnahmen vor Ort – beispielsweise durch moderne Gebäudetechnologien, energieeffiziente Kühlsysteme, Photovoltaik- und Gründächer, sowie E-Ladesäulen und ökologisch gestaltete Außenbereiche. Für Immobilieninvestoren stellt das eine attraktive Situation dar und macht den Lebensmitteleinzelhandel zu einem potenten, nachhaltig ausgerichteten Partner.

ESG-Fokus im Management

Um das volle Nachhaltigkeitspotenzial eines Immobilieninvestments auszuschöpfen, ist kontinuierliches Monitoring der ESG-Leistung unerlässlich. Nur so kann ein Entwicklungspfad für die Immobilie definiert und überprüft werden. Insbesondere Asset Manager, die auf den Handel spezialisiert sind und einen direkten Zugang zu Mietern haben, können im institutionalisierten Mieterdialog maximale Effizienz im Austausch von ESG-Know-how und Verbrauchsdaten erzielen. Alle Parteien profitieren von einer soliden Datenbasis, systematischen Auswertungen, der Identifikation von Verbesserungspotenzialen und der gemeinsamen Umsetzung von Optimierungsstrategien.

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