Digitales Asset Management – quo vadis?
Autor
Alexandre Grellier
Blogbeitrag
Der Asset Management Branche ging und geht es nach wie vor gut: In den letzten Jahren stieg das Volumen der verwalteten Vermögen weltweit im zweistelligen Prozentbereich. Doch die aktuelle COVID-19 Pandemie fordert bisherige Arbeitsweisen heraus: Daten müssen überall und zu jeder Zeit verfügbar und sicher sein. Es ist Zeit, aktuelle Praktiken neu zu bewerten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für Beratungshäuser und einige Großkonzerne ist Remote Working und die Arbeit mit digitalen Daten schon lange Praxis. Andere Unternehmen und vor allem Mittelständler mussten durch die Pandemie und dem damit verbundenem Lockdown schnellstmöglich ihre Arbeitsweisen digital anpassen. Es galt für sicheren Datentransfer und Datenspeicherung zu sorgen. Das lief nicht allerorts reibungslos: Laut SecurityMetrics, einem Anbieter für Datensicherheit und Compliance-Schutz, waren allein im Mai 2020 über 460 Millionen Datensätze durch Verstöße gegen die Datenschutzverordnung gefährdet. Die Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass digitale Disruption zwar für Fortschritt sorgt, aber bei der Umsetzung nicht selten Sicherheitsaspekte auf der Strecke bleiben. Einfachheit in der Bedienung, Services und Sicherheit müssen im Dreiklang stehen, um einen von allen Parteien akzeptierten Datenraum zu etablieren.
Digitales Life Cycle Asset Management
Einfachheit ist auch für Asset Manager ein wichtiges Stichwort: Asset Manager müssen bei der täglichen Arbeit schnell und einfach Dokumente finden und ablegen können. Um den Wert eines Assets steigern zu können, muss zudem dessen gesamter Lebenszyklus betrachtet und entsprechend gemanagt werden. Dabei helfen passgenaue Produkte, also individuell auf den jeweiligen Auftraggeber zugeschnittene Permanentdatenräume für Investoren, Fondspartner und weitere Stakeholder. Dank persönlicher Berechtigungsprofile erhalten Nutzer rund um die Uhr einen sicheren und schnellen Überblick über alle Fondsdaten und -dokumente und können jederzeit Rückfragen stellen. Transparenz und Sicherheit ist oberstes Gebot.
Eine einheitliche Struktur und Datenablage aller Assets sorgt für schlankere Prozesse, eine noch bessere Übersicht und eine transparente und effiziente Investoren- und Partnerkommunikation. Hierbei kann auch ein selbstlernender Algorithmus helfen: Dieser lernt das Ablageverhalten der Anwender und kann so zukünftige Dokumente inhaltlich erkennen und durch Autoallokation einer Kategorie zuordnen sowie an der passenden Stelle speichern. Ein deutlicher Zeitvorteil für den Asset Manager. Ein weiterer Vorteil: Mit wenigen Klicks sind Assets bzw. ganze Portfolios transaktionsbereit. Jegliche Art von Analysen, Risikoeinschätzungen und Reportings sind auf Knopfdruck erhältlich. Kaufinteressenten können schnellstmöglich mit der Due Dilligence beginnen. Das alles führt zu einer immens hohen Geschwindigkeit, die mittlerweile als Wettbewerbsvorteil bei Transaktionen gilt.
Digitalisierung steigert die operative Effizienz
Unzureichende Daten und schlechte Datenqualität sind die häufigsten Probleme bei der Aufsetzung von Datenräumen. Oft blockieren zudem Datenlücken, Zeitbeschränkungen, unterschiedliche Dateiformate und Anlagekategorien sowie individuelle Buchhaltungssysteme das Wachstum und den Erfolg des Asset Managements. Funktionierende Schnittstellen, sogenannte APIs (Application Programming Interface), sind die Lösung. Durch die Kommunikation unterschiedlicher Services über APIs lassen sich Datensätze, die an verschiedenen Orten und in Systemen gespeichert sind, gleichzeitig und synchron updaten. Eine Drooms-Umfrage unter europäischen Immobilien-Fachleuten bestätigte erst kürzlich den Wunsch nach funktionierendes APIs. Rund 65 Prozent der Befragten gaben an, eine solche Schnittstellenfunktion in ihre technisch genutzten Plattformen integrieren zu wollen.
Fazit: Prozessoptimierung gelingt nur mit einem konsolidierten Ansatz für das Portfoliomanagement mit Datenzentralisierung und Shared Services. Die Implementierung einer skalierbaren Automatisierung mit Tools der nächsten Generation erhöht die Transparenz und minimiert das Risiko - denn sie ermöglicht eine bessere Kontrolle der Projekte und baut zugleich Krisen Resilienzen auf. Dazu gehört auch, dass digitale Services Sicherheit, Einfachheit und Schnelligkeit vereinen. Wenn die Systeme zusätzlich untereinander kommunizieren, hilft dies beim täglichen Umgang mit Daten. Und hilft damit am Ende dem Asset Manager und langfristig der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.