Immobilien-FondsNews - das Interview

26.07.2021

Interviewpartner

Markus Lewwe

Markus Lewwe

Leiter Treasury

Volksbank Dortmund-Nordwest eG

Blogbeitrag

Das Interview: Heute mit Markus Lewwe, Leiter Treasury der Volksbank Dortmund-Nordwest eG

Welche Immobilien-Anlagestrategie verfolgen Sie?

Unser Schwerpunkt liegt bei Immobilieninvestitionen auf indirekten Anlagen in Fonds. Seit 7 – 8 Jahren investieren wir auch in Zielfonds außerhalb des genossenschaftlichen Verbundes. Dabei haben wir alle Aktivitäten in einem Masterfonds gebündelt. Das erlaubt uns eine bessere Diversifikation und eine optimale Erfüllung von regulatorischen Anforderungen. Insgesamt sind die Anlagen sehr breit über verschiedene Nutzungsarten und geografische Aspekte gestreut. Auch mit der Anzahl der Asset-Manager sind wir breit diversifiziert. Insgesamt haben wir aktuell rund 250 Millionen Euro Eigenkapital in rund 35 verschieden Immobilienfonds investiert.

Gab es in den letzten Jahren sektorale Verschiebungen in Ihrem Portfolio?

Wir haben vergleichsweise wenige sektorale Verschiebungen, weil wir seit Beginn breit aufgestellt sind. Zwar sind wir vor allem mit Bürofonds in Deutschland gestartet, doch bald kamen auch der Lebensmitteleinzelhandel, studentisches Wohnen, Senioren-Wohnen und auch klassisches Wohnen hinzu. In den letzten Jahren haben wir unsere Anteile bei Logistik und Healthcare ausgebaut.

Wie ist Ihre geografische Ausrichtung?

Derzeit sind wir mit rund 80 Prozent in Deutschland investiert. Hier können wir die Märkte sehr gut beurteilen. Daneben sind wir in Benelux und Frankreich aktiv. Relativ neu ist ein Engagement in einem Fonds ohne Deutschlandanteil.

Welche indirekten Anlagevehikel kommen für Sie in Frage?

Rund 90 Prozent unserer Anlagen sind auf den deutschen Immobilienspezialfonds konzentriert. Zusätzlich haben wir Anteile in Publikumsfonds für institutionelle Anlagen.

Welche Megatrends werden aus Ihrer Sicht Immobilienanlagen besonders stark beeinflussen?

Das ist unter anderem die demografische Entwicklung, woraus sich die weitere Urbanisierung, die steigende Lebenserwartung, eine höhere Anzahl aktiver Senioren und auch eine Verstärkung der Pflegefälle ergeben. Die Quartiersentwicklungen werden ebenfalls zunehmen und der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Die digitale Transformation wird uns auch über viele Jahre begleiten, genau wie der Megatrend ESG.

Was erwarten Sie mit Blick auf die Immobilienmärkte in den nächsten 12 Monaten?

Das Umfeld mit negativen Zinsen wird wohl noch viele Jahre weiter bestehen und damit die Nachfrage bei Immobilien hoch halten. Wobei die Renditen weiter sinken werden und es im Einzelfall immer die Frage sein wird, ob sich bei der jeweiligen Neuinvestition auch ein adäquates Verhältnis von Chancen und Risiken ergibt. Ob und inwieweit die Büroflächennachfrage dauerhaft zurückgehen wird, ist noch unklar. Klar ist hingegen, die Flächen müssen modernsten Standards bei der Flexibilität, der Digitalisierung und der Diversifikationsmöglichkeit der Nutzer genügen.

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