China: zweitgrößter Immobilieninvestitionsmarkt

12/09/2021

Autor

Peter Hayes

Peter Hayes

Global Head of Investment Research

PGIM Real Estate

Blogbeitrag

Chinas Aufstieg zum zweitgrößten Immobilieninvestitionsmarkt der Welt

Der Wert des weltweit investierbaren Immobilienbestands lag Ende 2020 bei 31,1 Billionen US-Dollar. In den nächsten 20 Jahren wird er vermutlich um durchschnittlich 5,2 % pro Jahr wachsen und einen Wert von mehr als 85 Billionen US-Dollar erreichen. Der größte Wachstumsschub dürfte dabei – ungeachtet von Evergrande und Kaisa – aus China zu erwarten sein.

Aktuell befinden sich mehr als 80 % der investierbaren Bestände in nur 15 Ländern, davon 12 % allein in China. Der chinesische Bestand soll im globalen Vergleich auch in Zukunft überdurchschnittlich stark weiterwachsen. Bis 2030 dürfte er um fast 6,0 Billionen US-Dollar auf insgesamt 9,7 Billionen US-Dollar anwachsen, also auf mehr als das 2,5-fache seines derzeitigen Wertes. Gleichzeitig wird der Wert der Bestände in den USA um 5,1 Billionen US-Dollar steigen. Gemeinsam werden die beiden Länder im Jahr 2030 45 % des weltweiten investierbaren Immobilienbestandes beheimaten. Der Anteil Europas hingegen wird trotz eines absoluten Wachstums von derzeit 30 % auf 28 % im Jahr 2030 sinken.

Schnelleres Wirtschaftswachstum in China

Woran liegt das? Allgemein prognostiziert man für den asiatisch-pazifischen Raum ein schnelleres Wirtschaftswachstum als für andere Regionen. Der relative Wohlstand der asiatischen Länder wird sich dabei zwar verbessern, allerdings haben viele asiatische Länder dennoch ein niedriges Pro-Kopf-BIP. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass große Teile ihrer Bevölkerung aktuell weder Zugang zu noch Bedarf an institutionellen Immobilien haben. Diese Situation wird sich ändern, wenn der Wohlstand auf ein Niveau steigt, das dem der Industrieländer entspricht.

Anders gesagt: In dem Maße, in dem Länder wohlhabender werden, werden mehr und mehr investierbare Bestände auch zu investierten Beständen. Somit wird sich – bezogen auf die Verteilung der investierten Immobilien – der Abstand der bislang dominierenden Industrieländer zu den Schwellenländern weiter verringern. Ohnehin werden die Schwellenländer in den nächsten 20 Jahren auch weiterhin das schnellste Wachstum des investierten Bestands verzeichnen, insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum, wo sich der Investitionsmarkt in jedem Jahrzehnt fast verdoppeln dürfte.

Zentraler Schwerpunkt dieser Entwicklung ist China. Wie erwähnt wird der dortige investierbare Bestand Ende 2030 9,7 Billion US-Doller betragen. Im Verhältnis dazu ist das Wachstum des investierten Bestands sogar noch stärker. Ende 2030 soll er 1,8 Billionen US-Dollar betragen, womit China sowohl Japan, als auch Großbritannien überholen würde und zum zweitgrößten Immobilieninvestitionsmarkt der Welt aufsteigen könnte.

Vervierfachung des asiatischen Investitionsmarktes erwartet

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die asiatisch-pazifische Region bis 2040 etwa 42 % des investierbaren Immobilienbestands der Welt umfassen wird. Davon wird etwa ein Drittel investiert sein, was zwar unter dem globalen Durchschnitt liegt, gleichzeitig jedoch eine allmähliche Liberalisierung der Kapitalmärkte widerspiegelt. Das bedeutet, dass der asiatische Investitionsmarkt bis 2040 voraussichtlich viermal so groß sein wird wie heute und damit größer als in Europa insgesamt.

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