Immobilien-FondsNews - das Interview mit Christian Mohrdieck

Wie sind die Immobilienanlagen der SDK aufgestellt?
Wir haben vor 5 Jahren eine neue Immobilienstrategie entwickelt, in der wir die strategische Ausrichtung und Umsetzung der Assetklasse Immobilien vollständig neu gedacht haben. Hierzu haben wir nahezu alle indirekten geschlossenen Immobilienfonds verkauft und eine eigene Immobilientochter in der Form einer Investment KG gegründet. In dieser haben wir in den letzten Jahren selbständig, mit eigenen Inhouse Asset- sowie Property-Management,  ein Immobilienportfolio in Deutschland mit dem Schwerpunkt Gewerbe und Wohnen im Volumen von rund 800 Millionen Euro aufgebaut, mit etwa 6 -7 Immobilienneuzugängen im Jahr. Geografisch liegt unser Schwerpunkt auf Deutschland.

Auf welche Dinge legen Sie bei Ihren Immobilienanlagen besonderen Wert?
Wir haben B/C-Städte im Fokus, die eine positive wirtschaftliche und demografische Perspektive haben. Hier bevorzugen wir wachsende Universitätsstandorte sowie auch Lagen in der Peripherie von Ballungsräumen der A-Städte. Außerdem sollte der jeweilige Mikrostandort von einer guten Infrastruktur profitieren. Unsere Ziel-Objektgrößen liegen zwischen 10 bis 75 Millionen Euro je Objekt.

Welche Segmente bevorzugen Sie?
Unser Fokus liegt klar auf Wohnen und Gewerbe sowie auf Geschäftshäusern mit Kombinationen aus Einzelhandel und Wohnen. Gerne kaufen wir auch Grundstücke und entwickeln dort neue Objekte.

Wie beeinflussen die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen Ihre Anlagestrategie?
In der Vergangenheit konnten wir ausreichende Renditen mit Staatsanleihen generieren. Diese Zeit ist vorbei und führt dazu, dass Immobilienquoten in der Versicherungswirtschaft stetig steigen, auch bei uns. Wir haben in den letzten 4 Jahren die Immobilienquote mehr als verdoppelt und bauen diese weiter aus.

Werden Sie Ihre Strategie bei Neuinvestition in Zukunft ändern?
Wir legen in diesem Jahr unseren Fokus auf die Internationalisierung des Immobilienportfolios, um eine weitere regionale Streuung sowie eine höhere Anzahl an Immobilien zu generieren – sprich, um unsere Diversifikation weiter zu erhöhen.

Wie gehen Sie mit dem Thema ESG um?
Da wir ein sehr langfristiger Investor sind, schauen wir immer ganz genau auf die technische Ausstattung der Immobilien und deren Energieeffizienz, um in Zukunft zum einen ein wettbewerbsfähiges Objekt in der Vermietung zu haben und um andererseits die Nebenkosten so gering wie möglich zu halten. Zudem ist es uns generell wichtig, unseren Beitrag zum Thema ESG zu tätigen.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Branchen-Herausforderungen in den nächsten Monaten?
Eine wenn nicht sogar DIE zentrale Herausforderung wird sicherlich der Wandel in der Büronutzung und steigende Quoten bei Homeoffice und mobiler Arbeit sein. Auch mögliche Dritt-Runden-Effekte von steigenden Zinsen und restriktiveren Zentralbanken werden eine Rolle spielen und nicht zu vergessen ist die Regulatorik, die natürlich auch immer noch zusätzlich für Überraschungen sorgen kann.