Wohnimmobilieninvestments: Is the party over?

04/03/2023

Autor

Heiko Böhnke

Heiko Böhnke

Geschäftsführer

PROJECT Real Estate Institutional GmbH

Blogbeitrag

Wohnimmobilieninvestments: Is the party over?

Mit Bauzinsen, die mit rund 4 Prozent so hoch sind wie zuletzt im Jahr 2011, wird eine breite Bevölkerungsschicht vom Kauf eines Eigenheims zunehmend abgenabelt.

Folglich sinkt auch die Nachfrage nach Wohnungen zum Kauf. Gleichzeitig steigen die Mieten. Ein ideales Investitionsumfeld für Großinvestoren mit Develop and hold-Strategie.

Die Corona-Pandemie konnte dem deutschen Wohnungsmarkt kaum etwas anhaben. Nicht einmal Lockdowns, Lieferkettenprobleme, deutliche Material- und Baupreisanstiege führten zu einem signifikanten Nachfragerückgang. Mit dem Ukraine-Krieg, dem damit einhergehenden Inflationsschock, Energiepreisexplosion und deutlich steigenden Bauzinsen hat sich die Nachfragesituation geändert. Zumindest was die Nachfrage nach Neubau- und Bestandswohnungen zum Kauf angeht. Der Immowelt Preiskompass attestiert einen Kaufpreisrückgang von bis zu 8 Prozent bei Bestandswohnungen. Auch die Baugenehmigungszahlen sind rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat, sind in den ersten neun Monaten 2022 insgesamt 5,7 Prozent weniger Wohnungen als im Vorjahreszeitraum genehmigt worden.

2023 nur noch 250.000 Wohnungsfertigstellungen

Der Bauindustrie-Verband tadelt die negative Entwicklung und richtet deutliche Worte an die Bundesregierung: »Angesichts dieser dramatischen Entwicklung gehen wir für das Gesamtjahr 2022 nur noch von 275.000 fertiggestellten Wohnungen aus, 18.000 weniger als 2021 und damit deutlich unter den von der Bundesregierung avisierten 400.000. Für das laufende Jahr erwarten wir einen Rückgang von 25.000 fertiggestellten Wohnungen auf dann nur noch 250.000«. Die Hauptgründe für den Rückgang der Baugenehmigungszahlen liegen gemäß Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, in den gestiegenen Material- und Finanzierungskosten. Daneben bemängeln die GdW-Mitgliedsunternehmen »unzureichende Förderkonditionen« durch den massiven Abbau der KfW-Förderung im vergangenen Jahr. Auch Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, mahnt: » Die Einwohnerzahl Deutschlands wächst weiter. Der Neubau wird dem Bedarf nicht gerecht und auch die Bundesregierung kann ihre Neubauziele nicht halten. Wenn die Politik nicht bald wirkungsvoll das Problem angeht, spitzt sich die Situation am Mietmarkt weiter zu.«

Gefragte Randlagen

Angesichts dieser Gemengelage aus erhöhter Nachfrage nach Mietwohnungen, hohen Bauzinsen und rückläufigen Baugenehmigungszahlen ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach Wohnungen zur Miete langfristig auf einem stabilen Niveau verbleiben wird. Auch gemäß Immoscout-Chefin Crockford bleibt die Nachfrage in den Metropolen »auf einem sehr hohen Niveau«.

Besonders in den Randlagen der »Big 5«-Metropolregionen Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Köln kann ein eigenkapitalbasierte Immobilienmanager ein hohes Wertschöpfungspotenzial mit dem Bau von attraktiven Mietwohnungen ausmachen, wo noch bezahlbare Mieten vorherrschen. Perspektivisch bleibt Wohnen – auch mit den eingangs erwähnten Herausforderungen - eine der attraktivsten Investmentklassen. Damit bietet sich institutionellen Großinvestoren, die sich einen kontinuierlichen Cashflow wünschen, ein ideales Investitionsumfeld mit einer Develop and hold-Strategie.

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