Revitalisierungen im Wohnungsbestand

09.03.2023

Autor

Nino Nowack

Nino Nowack

Gründer und Geschäftsführer

JUNIQO Invest

Blogbeitrag

Revitalisierungen im Wohnungsbestand: Mieter sind Kunden

Wohnen ist ein Grundbedürfnis und die Nachfrage nach Wohnraum entsprechend nahezu komplett unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Doch auch die beste Wohnimmobilie muss irgendwann modernisiert oder revitalisiert werden und gerade in dieser Situation sollte eines immer bedacht werden: Wohnimmobilien sind der Lebensmittelpunkt von Menschen.

Darum sind Revitalisierungen im Bestand wichtig

Sanierungen zur Einsparung von Energie sind meist sinnvoll. Die Nutzer profitieren von einem modernen und energieeffizienten Wohnumfeld und der Immobilieneigentümer hat nach der Sanierung häufig einen deutlich geringeren Verwaltungsaufwand, weniger Mieterwechsel und zufriedene Mieter. Zu den Modernisierungen mit Blick auf den Werterhalt und die Vermietungsfähigkeit zählen auch Sanierungen der Bäder und WCs sowie der Allgemeinflächen.

Immer mit den Mietern gemeinsam

Eine Sanierung ist allerdings nur erfolgreich möglich, sofern auch die Mieter die Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Im Falle einer Sanierung von bewohnten Wohnimmobilien, sollte deshalb das Sanierungskonzept frühzeitig und detailliert bei den Mietern kommuniziert werden. Dabei muss klar sein, die Mieter sind Kunden. Sie leisten den Ertrag des Objektes und sollten entsprechend behandelt werden.

In diesem Zusammenhang macht es häufig auch Sinn, Sanierungswünsche der Mieter einzuplanen, auch wenn diese beispielsweise nicht zwingend aus energetischer Sicht erforderlich sind. Hier können z.B. häufige Mieterwünsche, wie die Schaffung von abschließbaren Fahrradräumen oder die Errichtung von Abstellmöglichkeiten für Kinderwägen, eine höhere Akzeptanz der Mieter schaffen, wenn realisierbare und wirtschaftlich sinnvolle Anregungen aufgegriffen werden.

Hürden bei Revitalisierungen im Wohnungsbestand

Nicht wenige stark sanierungsbedürftige Gebäude stehen allerdings leer und verursachen monatlich hohe Kosten. Bei diesen großen Revitalisierungsfällen ist es mit ein wenig Kosmetik nicht getan und umfangreiche bauliche Maßnahmen sind erforderlich. Spätestens hier kommt das aktuelle Baurecht und die Genehmigungssituation zum Tragen. Aus diesem Grund ist es von besonderer Bedeutung, die Gemeinde schon im Vorfeld zu involvieren.

Herausforderungen durch die Politik

Eine weitere Hürde ist in einigen Städten eine Sanierung zur Erreichung der bestmöglichen Energieeffizienz. Denn leider ist das insbesondere in so genannten Milieuschutzgebieten wie in Berlin oft nicht so einfach. Die zuständigen Behörden schränken bei der energetischen Modernisierung beispielsweise die Stärke der Fassadendämmung und den Einbau von Isolierglasfenstern ein. Begründet werden die Restriktionen mit dem „Mieterschutz“ und „zu starker Aufwertung“. Energieeffiziente Gebäude sind hingegen angesichts der steigenden Betriebs- und Heizkosten immer ein Mehrwert für die Mieter. Daher ist die Haltung der Politik in diesen Fällen nicht nachvollziehbar.

Zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung von Wohnimmobilien gehört, das Bestehende zu optimieren und die Objekte lebenswert zu halten. Schließlich geht es bei den Nutzern um deren Lebensmittelpunkt. Es ist demnach immer ein direkter Eingriff in das Leben der Mieter, wenn eine Revitalisierung stattfindet. Das sollte in allen Fällen immer im engen und konstruktiven Dialog passieren. Denn die Mieter sind es, die den Ertrag der Wohnimmobilie ausmachen.

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