Megatrends gestalten Immobilienmärkte der Zukunft

02/24/2022

Autor

Esteban de Lope Fend

Esteban de Lope Fend

Geschäftsführer

Deka Immobilien Investment GmbH

Blogbeitrag

In der öffentlichen Diskussion ist der Begriff „Megatrends“ omnipräsent. Doch was verbirgt sich dahinter? Wie der Name „Mega“ schon vermuten lässt, sind damit global wirksame Entwicklungen gemeint, die Einfluss auf unser Leben haben. Meist sind sie Folgen des technologischen Fortschritts und dauern mehrere Jahrzehnte an.

Damit ist klar, dass Megatrends auch die Immobilienwirtschaft langfristig maßgeblich beeinflussen, bspw. indem sie das Gesicht von Städten und auch die Ansprüche von Mietern verändern. Solche, für die Immobilienwirtschaft zentralen Megatrends sind u. a. Ökologie, Urbanisierung und New Work. Denn sie werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten das Leben in Städten maßgeblich prägen.

Ökologie

In der EU verbrauchen Gebäude unter Betrachtung des gesamten Lebenszyklus etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs und sind für circa 36 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Anbieter wie Deka Immobilien setzen daher schon seit längerem auf die nachhaltige Ausrichtung ihrer Immobilienportfolios. Neue gesetzliche Regelungen schaffen hier nun auch verbindliche Rahmenbedingungen. Insgesamt verändert der Ruf nach mehr Klimaschutz den Immobiliensektor deutlich. Das zeigt sich schon jetzt in der stetig steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien und „Green Buildings“. Unternehmen bspw. Wird es immer wichtiger, dass ihre Gebäude umweltfreundlich sind und sich nachhaltig bewirtschaften lassen. Auch gegenüber der Mieterschaft sind diese Objekte besser vermarktbar und besitzen zudem ein höheres Verkaufspotenzial als Immobilien ohne Zertifizierung.

Umweltschonende Mobilität, lärmarm, grün, kompakt und durchmischt – so sieht für Viele die Stadt von Morgen aus. Daher werden diese Aspekte in vielen Stadtplanungen bereits berücksichtigt und teilweise schon umgesetzt. Denn Metropolen, die den Menschen eine saubere Umwelt und ein lebenswertes Umfeld vermitteln, werden zukünftig an Attraktivität gewinnen.

Urbanisierung

Während in den 50er Jahren rund die Hälfte der europäischen Bevölkerung in urbanen Gebieten lebte, waren es 2020 bereits rund 75 Prozent. 2050 wird erwartet, dass etwa 84 Prozent der europäischen Bevölkerung in Städten wohnt. Besonders sehr gut ausgebildete junge Menschen ziehen vom Land verstärkt in die Städte – auch weil hier immer neue Arbeitsplätze entstehen. Diese dadurch entstehenden florierenden Metropolen und mittelgroßen Städte sind die Treiber des künftigen Wachstums. Gleichzeitig macht das überproportionale Wachstum die Umsetzung ökologischer Konzepte unabdingbar, damit die Lebensqualität mit dem Wachstum Schritt halten kann.

Zusammenhang zwischen New Work und Mietentwicklung über die letzten 10 Jahre

New Work

In den Städten entsteht zugleich die Arbeitswelt der Zukunft. Auch dank der fortschreitenden Digitalisierung werden innovative und flexible Arbeitsumfelder geschaffen. „New Work“ verändert dabei nicht nur die Anforderung an Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sondern auch an Gewerbeimmobilien drastisch. Daten bestätigen einen positiven Zusammenhang zwischen New Work und der Mietentwicklung (siehe Abb.).

Das Ergebnis einer Studie der Deka-Volkswirte zeigt weiterhin, dass gerade US-amerikanische Städte im Bereich New Work gut aufgestellt sind, sich aber auch in Europa die Konzepte mehr und mehr durchsetzen.

Da die genannten Megatrends die Immobilienwirtschaft als Ganzes beeinflussen, haben sie auch Auswirkungen auf Finanzprodukte wie Immobilienfonds. In bestehenden Konzepten wird die Nachhaltigkeitsausrichtung zunehmen – einerseits über Zertifizierungen, andererseits aber durch die Implementierung von verbindlichen Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl von Gebäuden für die Portfolien – Stichwort: „ESG-Fonds“. Bezogen auf den Megatrend „New Work“ und hier insbesondere auf den Aspekt „Home Office“ ist davon auszugehen, dass im Bürosektor die 1A-Lagen weiter an Zuspruch gewinnen. Außerdem werden auch flexible Gebäudestrukturen und die Drittverwendungsmöglichkeiten stärker in den Fokus rücken.

Andererseits sind Megatrends auch eine „neue Investmentidee“. Schon jetzt entstehen derartige Produkte am Markt – bspw. Immobilienfonds, bei der die Auswahl der Gebäude von Megatrends wie Urbanisierung, Ökologie und New Work bestimmt wird.

Dies ist ein Auszug aus dem FondsBuch 2022.

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