Immobilien-FondsNews - das Anleger-Interview

29.03.2021

Autor

Thomas Cromm

Thomas Cromm

Vorstand

REVITALIS REAL ESTATE AG

Blogbeitrag

Wie ist die REVITALIS im Immobilienbereich aufgestellt?

Wir verstehen uns als Investor moderner innerstädtischer Wohn-Quartiere mit einem Schwerpunkt in Großstädten, Metropolregionen, Mittelzentren und auch in ausgesuchten C-Standorten. Aktuell haben wir Projekte im Volumen von rund einer Milliarde Euro in der Bearbeitung.

Gibt es Sektoren, die Sie bevorzugen?

Zunächst haben wir als Quartiersentwickler natürlich einen Schwerpunkt im Wohnbereich mit all seinen ergänzenden Formen, wie Betreutem Wohnen, Seniorenwohnen, Studentenwohnen und Micro-Living mit unserer Eigenmarke behome. Doch zu einem vitalen Quartier zählt auch die Infrastruktur. Es kommen deshalb meist noch Einzelhandel, Gastronomie und sonstiges Gewerbe und bei Bedarf auch die soziale Infrastruktur wie Arztpraxen und Ärztehäuser, Kindertagesstätten und Schulen hinzu.

Welche Standorte halten Sie auch in der aktuell angespannten Wirtschaftslage für aussichtsreich?

Neben den Top 7-Städten beziehungsweise den Metropolregionen sehen wir aufstrebende Städte in der zweiten und dritten Reihe ebenfalls als aussichtsreich. Gerade einige „Hidden Champions“ wie Erfurt, Jena oder auch Magdeburg werden deutlich unterschätzt. Eine Herausforderung ist dabei die Analyse der Mikrolagen. Denn neben dem Trend in Richtung Urbanisierung, weg vom Land hin zur Stadt, gibt es mit der Suburbanisierung auch wieder den Trend vieler Menschen weg von der Innenstadt hin in den grünen Speckgürtel. Das Umland der Großstädte wird durch die enormen Miet- und Kaufpreisentwicklungen der urbanen Lagen in den vergangenen Jahren einerseits und durch die Pandemie und den Trend zum Home-Office andererseits weiter an Bedeutung gewinnen.

Wie sehen Sie indirekte Immobilienanlagen? Sind diese für Sie ein Thema?

Sehr positiv, denn viele unsere Investoren sind offene Spezial- und Publikumsfonds. Außerdem prüfen wir aktuell Möglichkeiten eigener Aktivitäten in diesem Bereich.

Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung im Hotel- und Bürosektor?

Den Hotelmarkt hat es gemeinsam mit Shopping-Centern und Einkaufsmeilen in der aktuellen Wirtschaftsrezession sicher am härtesten getroffen. Eine Erholung für die Hotellerie bis zum Vorkrisen-Niveau sehe ich erst in drei oder vier Jahren, die Online-Konkurrenz hat noch schneller zu den klassischen Einzelhandelsformaten aufgeholt und wie stark die Büroflächennachfrage Pandemie-bedingt dauerhaft zurückgehen wird, erfahren wir erst bestenfalls im Laufe des Jahres 2021.

Wie sehr wird die aktuelle Pandemie Spuren in der Immobilienbranche hinterlassen?

Die wirtschaftliche Krise im Zuge der Pandemie wird wohl die Märkte stärker beeinflussen als alle Rezessionen zuvor. Hotels, der Einzelhandel und mit Abstrichen auch der Büromarkt werden enorme, teils dauerhafte Einbußen hinnehmen müssen. Zu den Gewinnern zählen sicherlich der Logistik und vor allem der Wohnimmobilienbereich.

Thomas Cromm (Immobilien- und Finanzökonom) ist Vorstand und Gründungsaktionär der REVITALIS REAL ESTATE AG. Er verfügt über 25 Jahre Expertise in der Projektentwicklung und dem Asset Management von Immobilien. Zu seinen Schwerpunkten zählen Immobilieninvestitionen, -entwicklungen und -beteiligungen. Vor seinem Engagement bei der REVITALIS verantwortete Cromm als Managing Director das strategische Geschäftsfeld Real Estate Development & Investment bei einem mittelständischen Immobilienunternehmen mit Sitz in Düsseldorf.

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